In Ermangelung einer anderen Band scharte Thomas Grünewald damals eilig einige befreundete Musiker um sich und der Erfolg war überwältigend. Es war die Geburtsstunde der Gruppe „Poseidon“, die schnell immer mehr Anhänger fand. Im Laufe der Jahre begann Grünewald seine eigene Vorstellung von Unterhaltungsmusik zu entwickeln, die ein wesentlich breit gefächertes Repertoire vorsah. 1987 fand er in Jürgen Käppler (Prosselsheim) und Horst Turetschek (Geldersheim) geeignete Mitstreiter, um sein Konzept besser umzusetzen.
Fortan ging es als „Trio Bumerang“ in Tanzsäle, Festzelte, Feiern und auf Partys. „Mit Bumerang konnte ich das bewährte Oldie-Konzept von Poseidon um Schlagermusik, volkstümlichen Rock, Charthits und stimmungsvolle Musikklassiker erweitern“, erinnert sich der 50-jährige. Melodien beispielsweise von den Schürzenjägern, Peter Maffay oder auch Pur wurden dabei im typischen Bumerang-Sound präsentiert. Es war ein Konzept, das in die Zeit passte, denn es fand schnell viele Nachahmer und gerade zu Beginn der 90er Jahre sollten auch die Showeffekte bei den Auftritten eine immer größere Bedeutung finden.
Erfolgreiches Konzept
Ein Konzept übrigens, das heute noch bei vielen Stimmungsbands Anwendung findet. Es sollte aber gerade in dieser Zeit auch personelle Umbesetzungen geben. Schon 1991 rückte der Ebenhäuser Rainer Poppel für Turetschek in die Band und Jürgen Käppler wechselte 1997 zu einer größeren Formation, von der er allerdings nach drei Jahren wieder zu Bumerang zurückkehrte. 50 bis 70 Auftritte waren Anfang der 90 Jahre pro Jahr zu bewältigen. Für Auftritte in Holland und Dänemark für den Wohnwagen-Händler Tabbert waren dabei die weitesten Anreisen nötig. Aber auch in Berlin war Bumerang schon zu hören.
Aus dem Trio wird ein Quartett
Mit Gero Behr aus Rothhausen wurde dann noch ein Solo-Gitarrist verpflichtet, so dass das Trio Anfang 2000 zum Quartett wurde. „Die besten Fans hatten wir aber immer hier“, weiß Thomas Grünewald um eine große Fangemeinde. 20 Jahre lang wurde das Straßenweinfest in Obereisenheim begleitet. Legendär sind auch die Auftritte am Rosenmontag in Thulba. Heute nicht mehr vorstellen kann sich der selbstständige Event-Manager, dass er einst an Fasching bis zu sechs Auftritte hintereinander bewältigt hat. Dafür war Silvester „heilig“. Es war einer der wenigen Feiertage, der musikfrei der Familie gehörte.
Berufliche Gründe, aber auch familiäre Verpflichtungen ließen Grünewald und somit auch Bumerang ab Beginn des neuen Jahrtausends kürzer treten. Gesundheitliche Probleme zwangen Grünewald dann 2003 seinen Platz am Schlagzeug zu räumen. Den nahm Klaus Schmidt von den „Rothäuser Gipfelstürmern“ aus Rothausen bei Mellrichstadt ein. Grünewald beschränkte sich fortan nur noch aufs Singen und Bumerang trat in den letzten Jahren bei etwa zehn bis 20 Terminen zu fünft auf.
Großes Vorbild Elvis
Befragt nach seinen Vorbildern fällt beim Bumerang-Chef spontan der Name Elvis Presley. Der hat ihn nicht nur durch seinen Gesang beeindruckt, sondern auch durch die Fähigkeit, Lieder nur ein einziges Mal zu hören und sie ungeprobt sofort wiedergeben zu können. Auch dessen Tod 1977 und die damit verbundene ausführliche Berichterstattung über sein Idol haben seinen Entschluss zusätzlich gefördert Musiker zu werden. Es gab aber auch noch ein weiteres Idol. Es heißt Manfred Klopf und war Gründer der Trachtenkapelle Theinfeld und der Lauertalkapelle Rothhausen. „Auch sein musikalisches Gespür war einzigartig“, erinnert sich Grünewald an den leider viel zu früh Verstorbenen. Schon als Kind hatte er die meiste Zeit bei Klopf zugebracht und viel Musik mitbekommen. Der hatte ihn zuerst ans Flügelhorn herangeführt und später zum Schlagzeuger für seine Kapelle umgeschult.
Aber auch ohne Bumerang wird Grünewald der Musik verbunden bleiben. Als Event-Manager ist er immer noch in der Szene aktiv. Darüber hinaus ist er inzwischen gut gebuchter Party-DJ mit Livegesang und Moderator für Messen und andere Veranstaltungen.