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MÜNNERSTADT: Computer-Malerei im Schloss

MÜNNERSTADT

Computer-Malerei im Schloss

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    Impressionen im Schloss: Der querschnittsgelähmte Fotopainting-Künstler Norbert Röder aus Frankfurt am Main, hier sitzend während seiner Vernissage am Samstagnachmittag mit dem Laudator Georg Seifried (links) und Besuchern.
    Impressionen im Schloss: Der querschnittsgelähmte Fotopainting-Künstler Norbert Röder aus Frankfurt am Main, hier sitzend während seiner Vernissage am Samstagnachmittag mit dem Laudator Georg Seifried (links) und Besuchern. Foto: Foto: Hubert Breitenbach

    (hub) Zur ersten Vernissage des KulTourisMus-Unternehmens 2011 begrüßte Bürgermeister Helmut Blank „überraschend viele Interessenten“ in den Ausstellungsräumen des Henneberg-Museums. Er freue sich, betonte er, auch viele Menschen zu sehen, die sonst eher nicht so oft an Ausstellungs-Eröffnungen teilnehmen.

    Er glaubt, die Neugierde auf die moderne Kunstrichtung der Foto-Malerei (Fotopainting) habe das Interesse mancher Besucher geweckt und das werde ja auch zur Genüge gestillt beim ersten Betrachten der Foto-Computer-Abstraktionen.

    Blank begrüßte den Künstler Norbert Röder, der über verwandtschaftliche Bande zu einer Großwenkheimer Familie aus Frankfurt am Main nach Münnerstadt gekommen ist. Seine Impressionen sind etwas Besonderes in diesen historischen Hallen, ein Album mit Momentaufnahmen aus dem Großstadtalltag in verschiedenen Stilrichtungen, so der Bürgermeister. Er wünschte dem querschnittsgelähmten Künstler viele Besucher seiner Präsentation und weiterhin frohes Schaffen in seinem Metier.

    Norbert Röders Bilder wirken wie Fotos. Sie sind es, aber auch wieder nicht, denn sie sind so bearbeitet, dass sie als solche fast nicht mehr zu erkennen sind, sagte Georg Seifried (Wermerichshausen) in seiner Laudatio. Der Begriff „Impressionen“ sei dennoch gerechtfertigt. Es sind flüchtige Eindrücke, die die Wirklichkeit wie auch im Impressionismus in Frage stellen. Diese flüchtige Momente strapazieren die üblichen Sehgewohnheiten, wirken zufällig und willkürlich. Durch grelle Farbflecken, die pointierte Momente herausgreifen, werden Bedeutungen verändert, wirken dadurch unrealistisch, aufreizend und wie in der Werbung vordergründig plakativ, so Seifried. Während das Plakative auf schnelle, unbewusste Wahrnehmung beim Konsumenten abzielt, kommen fast unmerklich, aber nicht weniger nachhaltig, unscheinbare Momente durch die Verschiebung bildlicher Gewichte zur Geltung, wie etwa kleine Ereignisse am Rande des Geschehens. Spielerisch-zufällig werde so die ursprüngliche Bedeutung umgewertet, der allgemeinen Vermarktung entzogen und dem Betrachter als Intention des Künstlers bewusst gemacht, sagte Seifried in seiner Interpretation.

    Er wolle in seinen Bildern den Kontrast zwischen dem Leben auf dem Lande und dem in der Großstadt darstellen, beschrieb der an den Rollstuhl gefesselte Künstler seine Arbeiten. Im ständigen Großstadtgewühl wolle er Momente der Ruhe und Beschaulichkeit entdecken und fotografieren. Diese müsse er nach seiner Intention durch kräftige Farben am PC aufmischen, um die ständige Tristesse des Großstadtlebens etwas aufzuhellen, betonte Röder, der seit einem Motorradunfall vor zehn Jahren querschnittsgelähmt ist und nicht mehr in seinem Beruf als Industriemanager arbeiten kann. Fotografieren und Fotomalerei mit Hilfe des Computers helfen ihm über seine Unbeweglichkeit hinweg. Um als Rollstuhlfahrer nach seinen Vorstellungen arbeiten zu können, bedürfe es des entsprechenden Werkzeugs.

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