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SPEICHERZ: Daniel Statt: Millionenumsatz mit Geschäften in der „Villa Ebay“

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Daniel Statt: Millionenumsatz mit Geschäften in der „Villa Ebay“

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    Vor fünf Jahren wickelte Daniel Statt seine Geschäfte noch im Jugendzimmer ab. Kunden empfing er im elterlichen Wohnzimmer. „Das war nicht mehr machbar“, sagt der 23-Jährige aus Speicherz, der ein professioneller Händler auf der Internet-Verkaufsplattform Ebay ist – mit einem siebenstelligen Jahresumsatz.

    Heute empfängt der erfolgreiche Jungunternehmer seine Kunden standesgemäß: in der „Villa Ebay“. So haben die Speicherzer sein neues Zweifamilienhaus mit dem hellen Kellerbüro und einem kleinen Ausstellungsraum beim Büttenabend getauft. Statt nimmt das locker und meint, dass es vielleicht etwas anders betrachtet wird, wenn ein 23-Jähriger ein so erfolgreiches Unternehmen auf die Beine stellt.

    Der rasante Aufstieg des jungen Mannes begann mit der 700-Jahr-Feier des Dorfes 2003. Bei der sollte im Backhaus Brot gebacken werden. Da die Frauen die großen Teigmengen von Hand nicht hätten bewältigen können, besorgte Statt über das Internet eine gebrauchte Teigmaschine, für 250 Euro.

    Gewinnbringend veräußerte er die Maschine später auf dem gleichen Weg, für 500 Euro. Der Käufer verdiente an der gleichen Maschine 700 Euro – Statt konnte das im Internet verfolgen. „Was der kann, kann ich schon lange, das krieg ich auch hin“, war sich der junge Mann sicher. Sein Ehrgeiz war geweckt. Einmal monatlich kaufte und verkaufte er nun nach der gleichen Methode Maschinen für die Nahrungsmittelverarbeitung, später auch Zubehör.

    Damit alles seine Ordnung hatte, meldete Statt, der damals noch Auszubildender war, ein Nebengewerbe an. Arbeit sei schon immer sein Hobby gewesen, sagt der Unternehmer, der als Kind in der elterlichen Landwirtschaft regelmäßig mit anpacken musste und durfte.

    Doch eine 40-Stunden-Woche als Technischer Zeichner, dazu zwölf Stunden Abendschule für die Ausbildung zum staatlich geprüften Techniker im allgemeinen Maschinen- und Anlagenbau, nebenbei die Firma und nicht zuletzt die Freundin – das war doch zu viel. Stressbedingt erlitt Statt einen Hörsturz. Er wollte kürzer treten, bekam jedoch bei seinem damaligen Arbeitgeber keine Halbtagsstelle zugestanden. Statt kündigte daher Ende 2007 und meldete sein Nebengewerbe als Hauptgewerbe an. Seitdem widmet er sich ganz dem Aufbau seines inzwischen weltweiten Handels mit „allem, was mit Nahrungsmitteln zu tun hat“.

    Die Palette reicht dabei vom Edelstahlmöbel über Dönergrill, Fleischwolf und Crepes-Platte bis hin zum Backtrennspray. Näheres erfahren Kunden über seine Internetseiten www.statt-shop.de oder www.statt-nahrungsmittelmaschinen.de

    Über 7000 Artikel vertreibt der Unternehmer weltweit, 3200 davon bietet er auf der Internet-Verkaufsplattform Ebay an. Mittlerweile verbucht er wöchentlich Aufträge aus dem angrenzenden Ausland. Statt hat Nahrungsmittelmaschinen aber auch bis nach Peru oder Bali, Südkorea oder Kasachstan versandt. Der Verkauf läuft dabei zu 95 Prozent über Direktversand. Die Kunden bekommen die bestellten Geräte nicht aus Speicherz, sondern direkt von den Herstellern, von denen Statt sie bezieht. So fallen für ihn keine Lagerkosten an. Eine kleine Auswahl an neuen und gebrauchten Artikeln hält der Verkäufer im elterlichen Hof aber auf Lager.

    Statt setzt auf Service. „Wir liefern Ersatzteile, auch wenn nichts dran zu verdienen ist.“ Ein weiteres Angebot Staats, der im vergangenen Jahr die Technikerprüfung absolviert hat, ist die telefonische Beratung seiner Kunden, von der Hilfe bei der Wahl des passenden Gerätes bis zur die Ferndiagnose defekter Artikel.

    Hat Statt anfänglich mit drei Teilzeitangestellten begonnen, beschäftigt er mittlerweile fünf Angestellte und einen Umschüler. Der ehrgeizige 23-Jährige plant den Bau einer Lagerhalle, um auf Aufträge „kurzfristiger reagieren zu können“.

    Dem Vielbeschäftigten bleibt wenig Zeit, am Vereinsleben teilzunehmen. Der erfolgreiche Unternehmer sponserte statt dessen Mannschaften des TSV Volkers und der DJK Kothen. Auch wenn zur Zeit die Arbeit das Hobby des erfolgreichen Geschäftsmannes ist, wird sich das mit Sicherheit bald ändern.

    „Wir sind werdende Eltern“, verrät er strahlend. Allerdings gibt er nicht preis, ob das „Bobblsche“ ein Juniorchef oder eine Juniorchefin wird. Auf jeden Fall freuen sich der zukünftige Vater und seine Partnerin Jaqueline Euring schon riesig.

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