Die Sanierung des Hallenbads beschäftigt den Stadtrat jetzt nahezu ein Jahrzehnt. Bereits im Jahr 2007, damals unter Bürgermeister Eugen Albert, hieß es, das Dach müsse dringend saniert werden, der Statiker könne sonst keine Garantie mehr geben, dass nicht doch etwas passiere. Zudem hatte die CBP Projektmanagement GmbH (Würzburg) und die Fritz Planung GmbH (Bad Urach) im Auftrag der Stadt ein Gutachten zur Sanierung erarbeitet. Die Kosten betrugen – es gab drei Varianten – zwischen 1,7 bis sechs Millionen Euro. Das Hallenbad-Defizit schlug damals mit 140 000 Euro zu Buche. Eine Sanierung war nicht zu schultern, die Stadt hatte mehr als 20 Millionen Euro Schulden.
Um das Defizit auszugleichen, beschloss man, zum 1. Juli 2007 die Eintrittspreise drastisch zu erhöhen. Die Folge war, dass 25 Prozent weniger Besucher als sonst kamen.
Bürgermeister Helmut Blank setzte im Jahr 2009 auf das Konjunkturpaket II. Doch es wurden keine Mittel für die energetische Sanierung des Münnerstädter Hallenbads bewilligt. Trotz des inzwischen noch höheren Defizits von 174 000 Euro wollte Blank aber am Hallenbad festhalten. Die Rechnungsprüfer des Landratsamts lobten die Stadt damals für ihre sparsame Haushaltsführung, mahnten jedoch Sparmaßnahmen, zum Beispiel auch fürs Hallenbad, an.
2009 schlug ein Stadtrat vor, die Wassertemperatur im Hallenbad zu senken – und so Geld zu sparen. Das kam für die Mehrheit im Gremium jedoch nicht in Frage, schließlich wollte man keine Gäste vergraulen. Die Besucherzahlen waren über die Jahre sowieso eher rückläufig.
Am 1. Juli 2010 war das Bad plötzlich zu, weil die Kassettendecke aus Metall nicht mehr stabil genug sei, hieß es. Bereits 2007 hatte das Büro Glatt & Wolf (Bad Kissingen) die Stabilität der Decke nur für zwei Jahre zugesichert. Das Büro Baur Consult (Haßfurt) überprüfte die Decke im Jahr 2010 und mahnte diesmal „dringenden Handlungsbedarf“ an. Die Sicherheit für die Badegäste sei erst dann gewährleistet, wenn die Tragfähigkeit der Decke geprüft sei und die Sicherheit gewährleistet werden könne, hieß es.
Die Hallenbadfreunde erklärten sich bereit, die Kosten für die Überprüfung der Kassettendecke zu übernehmen. Ende Juli gab es im Stadtrat jedoch einen folgenschweren Beschluss: Mit 15:3 sprach sich die Mehrheit gegen die Wiedereröffnung des Bades aus.