Mit Ludwig Schmitt ist nach Willi Kehl und Altbürgermeister Felix Braun der letzte Ehrenbürger der Gemeinde Thundorf gestorben. Bei der Verleihung des Ehrenbürgerrechts am 4. Juli 2001 hatte der damalige Bürgermeister Felix Braun in seiner Laudatio gesagt: „Ich stelle fest, wer von Theinfeld redet, kommt am Deflder Schmied nicht vorbei.“
Schmitt wurde am 27. August 1924 in Theinfeld geboren. Nach der Schulzeit musste er noch die Schrecken des Zweiten Weltkrieges miterleben. Die stark von der Landwirtschaft geprägten Dörfer in den Nachkriegsjahren bewogen Schmitt das Schmiedehandwerk zu erlernen. Schon 1950, als 26-Jähriger, machte er sich selbstständig. Er verkaufte den Landwirten Schlepper und Landmaschinen und baute einen neuen Betrieb auf, den heute Sohn Werner und Enkel Stefan leiten.
Schmitt war 18 Jahre im Gemeinderat, davon zwei Perioden Dritter Bürgermeister. Dem Kreistag gehörte der Verstorbene 24 Jahre an. Der „Schmied“ war stolz darauf, ein Schwarzer zu sein. So war er 21 Jahre Vorsitzender des CSU Ortsverbandes Thundorf. Schmitt war Schöffe am Amtsgericht und stellvertretender Kreisvorsitzender der Kreishandwerker sowie für die Metallbau- und Schmiedeinnung Innungsobermeister. Mit sein größtes Werk war die Gründung der Trachtenkapelle.
Als Auszeichnung für sein Engagement erhielt Schmitt das Bundesverdienstkreuz, den Kulturehrenbrief des Landkreises Bad Kissingen und das goldene Kammersiegel der Kreishandwerkerschaft, die ihn auch zum Innungsobermeister ernannte. Auch erhielt das Theinfelder Original das Landkreisehrenzeichen in Gold.
Es trauern nicht nur die vier Söhne mit ihren Familien, sondern der ganze Ort Theinfeld. Der Trauergottesdienst mit Beerdigung findet am Mittwoch, 27. Juli, um 14.30 Uhr in der Kirche von Theinfeld statt.