Vor einem halben Jahr begann die Konzeptplanung, vor zwei Wochen die Umbaumaßnahmen in den ehemaligen Hallen des Route 66 – wenig Zeit für den Aufbau eines ganzen Clubs. „Die Einrichtung ist noch nicht fertig“, so Rossmann, „wenn wir im Sommer schließen, wird weitergebaut.“ Dabei soll unter anderem die Lichtanlage aufgewertet werden.
Beim Start war es günstig, das Mobiliar noch nicht komplettiert zu haben, denn der regelrechte Ansturm der Gäste nahm die ganze Fläche in Anspruch. Roßmann begrenzt die Anzahl gleichzeitiger Besucher auf 500, „pro Abend sollen es insgesamt 700 bis 800 werden“.
So viele dürften es am Samstagabend auch gewesen sein. Security-Kräfte in branchentypisch martialischen Uniformen regelten den Zustrom der Gäste. Die wurden mit Sekt begrüßt und fanden gegen 23 Uhr auch den Weg auf die Tanzfläche. Die gleichförmige, elektronische Tanzmusik unter den kundigen Händen von DJ Terry Lee Brown Jr. wurde gut angenommen.
Dahinter steckt der programmatische Anspruch der Betreiber: „Die Gäste sollen wissen, was sie bei uns erwartet“, so Roßmann – das ist im Falle des Peppermint Club elektronische Musik, die harten Techno ausspart. Das klare Profil soll ein Einzugsgebiet erschließen „bis weit rüber nach Thüringen“, so Roßmann. Ob der Plan aufgeht, wird sich zeigen – in der Eröffnungsnacht parkten fast ausschließlich Fahrzeuge mit Kissinger, Neustädter und Schweinfurter Kennzeichen vor dem Club.
Weite Kreise beabsichtigt Roßmann vor allem mit seinem DJ-Programm zu ziehen. Szenegrößen wie Tonka, Gorge und Gayle San sollen die Münnerstädter Diskothek zum überregionalen Epizentrum des Nachtvergnügens machen.
Dabei ist die Wiederbelebung der Disko in der unteren Au auch einem Verbot zu Verdanken: Roßmann ist Pächter des ehemaligen Kissinger Schlachthofs und hätte dort gerne Discoabende zwischen den Ausstellungsperioden veranstaltet, doch die Stadt verwehrte ihm Musikbetrieb nach 23 Uhr. So wurde das ehemalige Route 66 zur Alternative.
Als echte Konkurrenz zum Look betrachten sich die Betreiber des Peppermint Club indes nicht. Dies liegt zum einen an der musikalischen Ausrichtung, zum anderen ist Minderjährigen der Eintritt nicht gestattet. Die etwas ältere Zielgruppe sei auch geschäftlich interessanter, „weil die ihr Bier seltener schon vorher auf dem Parkplatz trinken“, so Roßmann. Zudem ist der Peppermint Club auch ein Raucherklub.
Online-Tipp
Roßmann und Wilm wollen ihr Publikum hauptsächlich mit Musik, DJs und Atmosphäre gewinnen. Hinweise auf Öffnungstermine (vor allem freitags und samstags) und Gast-DJs findet man auf peppermint-club.eu