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Dialyse bleibt Streit-Thema

Bad Brückenau

Dialyse bleibt Streit-Thema

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    Wolfgang Knüpfing, Pressesprecher der Deutschen Rentenversicherung Unterfranken, deren 100-prozentige Tochtergesellschaft die Sinntal-Klinik ist, unterstreicht: "Wir haben kein eigenes Interesse daran, irgendwem die Patienten wegzunehmen". Im Rahmen der bestehenden vier Dialyse-Plätze und bei Umschichtung des Personals je nach den Klinik-Bedürfnissen würde man jedoch nach Lage der Dinge "niemanden abweisen".

    Eine Position, die zumindest bei Dr. Günther Schönweiß, der in Bad Kissingen eine offiziell zugelassene Praxis mit 20 Plätzen für Dialyse-Patienten betreibt, auf Bedenken stößt: "Bei uns kostet die Dialyse zwischen 168 und 176 Euro - in der Sinntalklinik aber 255,76", habe er nach Eigen-Recherche herausgefunden.

    Insofern sei seine Behandlung selbst dann um sieben Euro billiger, wenn die Kassen für ein Bad Brückenauer Patienten die Kosten für eine Hin-und-Zurück-Taxifahrt mitbezahlen müsste. Laut einem befragten Bad Brückenauer Taxi-Unternehmen sind das etwa 72 Euro.

    Ein solches Preisgefälle allerdings wird vom Pressesprecher der Sinntal-Klinik, Wolfgang Knüpfing, nicht deckungsgleich bestätigt: "Nach meiner Erkenntnis rechnen wir mit einem Patienten in der Ferien-Dialyse inklusive der Medikamente 240 Euro ab", so Knüpfing auf Nachfrage.

    Daneben rügt Schönweiß, dass es in der Klinik keinen Mediziner gäbe, der die entsprechenden Zulassungen für Dialyse-Behandlungen hätte: "Dafür muss man Nephrologe oder nephrologisch geschulter Arzt sein - das gibt es nicht an der Sinntal-Klinik", so Schönweiß. Außerdem verlange die Qualifikations-Voraussetzung zehn Behandlungsplätze, damit Routine erlangt werden könne. Diese Beanstandung weißt Knüpfing zurück: "Wir haben in den letzten zwölf Jahren alle Voraussetzungen erfüllt, um solche Behandlungen durchzuführen".

    Letztlich kritisiert der Kissinger Nephrologe auch, dass, im Gegensatz zu ihm, der behandelnde Kollege in der Saaletal-Klinik keinerlei wirtschaftliches Risiko trage: Er bekomme Geld von den Patienten, führe aber nur Teilbeträge von womöglich etwa 15 Prozent an die Klinik ab.

    "Wir haben eine Nebentätigkeits-Genehmigung für die Dialyse erteilt", so Knüpfing. Über den Inhalt wolle er keine Angaben machen.

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