Die „Döllis“ wie sich der Musikverein Döllautaler aus Motten selbst nennt, feiern am Samstag, 27. Oktober, runden Geburtstag. Seit 40 Jahren besteht die Kapelle und hat sich auch über die Region hinaus einen Namen gemacht. Musik wird jedoch schon viel länger in Motten gemacht.
Im Jahr 1850 gab es erstmals eine urkundlich Erwähnung der Blasmusik in Motten. Aus mündlichen Überlieferungen ist bekannt, dass „die Musik“ bis Ende der 30er Jahre zum Tanz aufspielte. Nach dem Krieg wurde vorwiegend zu kirchlichen Anlässen aufgespielt.
Aufwärts ging es unter dem Vorsitzenden Helmut Kraft ab 1967: Kontinuierlich wurden Jungmusiker ausgebildet. Die Gründung der „Döllautaler Musikanten“ erfolgte 1972. 30 Mitglieder zählte die Blaskapelle.
Die 16 älteren Aktiven betreute Dirigent Raimund Dechant: Josef Klüh, Jakob Schmitt, Karl Vogel, Helmut Kraft, Ewald Schreiber, Karl Herbert, Engelbert Jäckel, Otto Preis, Paul Ebert, Erich Leibold, Thomas Drüschler, Gerhard Link, Karl Möller, Willi Matzge, Winfried Kraft und Bernd Link.
Die 14 Jugendlichen unterrichtete Dirigent Leo Auth: Winfried Will, Stefan Leitsch, Alfons Bös, Berthold Herbert, Georg Schuhmann, Heribert Helfrich, Christoph Herbert, Dietmar Schleicher, Peter Wirsing, Stefan Reith, Detlef Schuhmann, Alfons Mehler, Alfred Drüschler, Jutta Birner. Die beiden Dirigenten stammten aus Harmerz. Die Kosten für die Proben mussten die Aktiven selbst bezahlen.
Das Gründungsfest vom 2. bis 4. Juni 1972 wurde zu einem dreitägigen Heimatfest. Von einem fast ein Kilometer langem Festzug ist in der Chronik die Rede. Josef Will war damals Bürgermeister, Geistlicher Rat war Pfarrer Richard Himmelsbach. Richard Hänlein, der scheidende Landrat von Bad Brückenau, kam mit seinem Amtsnachfolger Magnus Herrmann und bat ihn: „Vergessen Sie nicht Motten mit seinen Vereinen.“ 1976 folgte die Eintragung ins Vereinsregister. 1982 folgten magere Jahre. Eine aus dem Verein heraus gegründete Trachtenkapelle bedeutete fast das Aus der Döllautaler. Mit Hilfe auswärtiger Musikanten und unter dem Dirigenten Alexander Alter gingen die verbliebenen Musiker dennoch weiterhin ihrem Zweck nach, pflegten die Musik und Kultur auf gemeinnütziger Ebene. Der Vereinsgedanke siegte.
1987 übergab Helmut Kraft den Vorsitz an seinen Sohn Winfried, der den Verein schließlich 14 Jahre leitete. 1990 zählten die Döllautaler wieder 100 Mitglieder, darunter 30 aktive Musikanten unter der Leitung von Elmar Gärtner.
Christian Wirsing übernahm 2001 und seit 2005 ist Katja Habersack Vorsitzende. Sie prägte mit musikalischer Früherziehung, sowie einer Blockflöten- und Gitarrengruppe maßgeblich die Jugendarbeit. Auch die Bläserklasse mit derzeit acht Musikern ist fester Bestandteil des Vereins. Rund 120 Mitglieder zählt der Verein, 35 „Döllautaler Musikanten“ sind aktiv. Dirigiert werden sie seit 2011 von Leander Eismann aus Eichenzell-Lütter.
Zum Jubiläumsabend laden die Döllautaler am Samstag, 27. Oktober, ab 18.30 Uhr in den Gasthof „Zur Grünen Au“ ein. Das Konzert spannt einen musikalischen Bogen von böhmisch-mährisch bis modern und beginnt um 20 Uhr. Der Kartenvorverkauf erfolgt im Gasthof und im Rathaus.