(heu) Über 250 ehrenamtliche Stunden haben zahlreiche Feuerwehrkameraden in Kothen für den Umbau eines neu angeschafften Lichtmastanhängers investiert. Im Rahmen des Oktoberfests der Wehr wurde der Lichtmastanhänger durch Pfarrer Michael Krammer gesegnet.
Drei Viertel aller Einsätze finden bei Dunkelheit statt. Lampen gehören daher zur Standard-Ausrüstung der Feuerwehren. Ein solcher Lichtmastanhänger ist im Landkreis sonst nur in Euerdorf im Einsatz. Die Kothener hatten sich schon länger mit dem Gedanken getragen, so ein Gerät fürs Ausleuchtung von Einsatzstellen zu beschaffen.
An den Kosten von 10 000 bis 15 000 Euro scheiterte das Projekt jedoch. Man hatte sich fast schon entschieden, einen Feuerwehranhänger für den Einsatz mit Lichtmast umzubauen, als Feuerwehrmann Reinhard Hembacher im Internet auf ein Angebot der Stadtwerke Berlin stieß, die einen Lichtmastanhänger verkauften.
Da die Finanzierung nicht geklärt war, sicherten zwei Feuerwehrleute das Angebot zunächst privat und finanzierten vor. Die überschaubaren Kosten, der vorhandene Tüv und die Statik des Hängers seien Gründe für die Entscheidung gewesen, so Feuerwehr-Vorsitzender Markus Bug.
Im Dezember 2007 fuhren Wehrleute nach Berlin und holte den Lichtmastanhänger ab. Bei genauerem Hinsehen musste man feststellen, „dass bei den Stadtwerken Berlin der technische Dienst nicht gerade an oberster Stelle steht“, so Bug. Beim Öffnen der Motorabdeckung kamen den Wehrleuten die Isolierung und ein Teil des Keilriemens entgegen. Roststellen waren das kleinere Übel. Anfang Januar begannen die Floriansjünger damit, den Anhänger zu zerlegen.
Unterstützt wurden sie dabei von der Firma Möller in Motten, die die Einzelteile mit einem Sandstrahler entrostete. Einen ganzen Samstag waren die Wehrmänner beim Grundieren und Lackieren. Die Firma Möller stellte dafür die Lackiererei, Werkzeuge, Farben und Lacke zur Verfügung. Danach wurde der Anhänger wieder zusammengesetzt und um zwei 50 Meter-Kabeltrommeln, zwei Stative und zwei 1000-Watt-Strahler ergänzt.
Noch vor Fertigstellung und Einweihung kam der Lichtmastanhänger zum Einsatz beim Lastwagenunfall auf der B 27 am 2. März. Neben dem Arbeitseinsatz beim Überholen tragen die Kothener Feuerwehrleute den Großteil der 4250 Euro Kosten. Die Gemeinde schießt 750 Euro zu.