Die Disco in Münnerstadt führt ein bewegtes Leben: Erst im Mai 2009 war in den Räumen des ehemaligen Route 66 der Peppermint Club eröffnet worden. Doch das Peppermint-Gastspiel war kurz: Im Dezember schloss die Diskothek wieder. Zahlungsrückstände des Pächters hatte Eigentümerfamilie Schaub als Schließungsgrund angeführt. Am 9. April feierte der Club im Gewerbegebiet Untere Au nun abermals Wiedereröffnung: mit neuen Pächtern, unter neuem Namen.
„Durchwachsen“ sei der Auftakt gewesen, berichten die neuen Betreiber Mario Volpert und Leander Schmidt von der Agentur Stealbruch Affairs. „Die Werbung hat die Leute nicht in dem Maße erreicht wie geplant.“ Die 22-Jährigen aus dem Landkreis Main-Spessart wissen, dass viele der Diskothek nur einer kurze Lebensdauer voraussagen. Abhalten kann sie das nicht: „Jetzt erst recht“, sagen sie.
Noch im März hatte die Agentur einen anderen Verantwortlichen als Betreiber genannt. Der gehöre aber mittlerweile nicht mehr zu Stealbruch Affairs, informieren Volpert und Schmidt, beide selbst Gründer der Agentur. Ursprünglich wollten sie mit ihrer Agentur Events organisieren, an die Disco seien sie eher zufällig geraten. Mittlerweile aber stecken sie ihre komplette Zeit in den Club.
Magenta lautet das Mantra, mit dem Volpert und Schmidt erfolgreich sein wollen. Magenta-Rosa ist die Cocktail-Lounge gestrichen. Magenta heißt auch der Haus-Cocktail im Club. Magenta ist Trendfarbe, erklären Volpert und Schmidt den Namen der Diskothek. In Magenta stecke außerdem der Name „Agent“ – und „Agent“ aus Würzburg sei einer von bislang zwei Resident-DJs des Clubs. „Niveau“ heißt der andere.
Sein Name steht auch ein bisschen für das Konzept, das den Betreibern vorschwebt: Qualität, sagt Volpert, wollen sie in ihrem Club bieten. Statt Flatrate-Partys Getränke zu kleinen Preisen und DJs, die ihr Handwerk verstehen. Dennoch plane man, nicht nur Top-Acts nach Münnerstadt zu holen. „Wir wollen vor allem DJs aus der Region die Möglichkeit geben, hier aufzulegen.“ Klare Vorstellungen haben die Betreiber auch von der Musik, die gespielt werden soll: Elektro, Minimal, Tech-House.
„Das Publikum dafür gibt's“, sind beide überzeugt. Ansprechen wollen sie erst einmal 18- bis 30-Jährige im Umkreis von 100 Kilometern. „Aber ich hab' auch nichts gegen Unter-18-Jährige“, so Volpert. Auf ihrer Internetseite www.club-magenta.de haben sie eigens ein Formular eingestellt, das die Übertragung der Aufsichtspflicht regeln soll.
Die Überlegungen der beiden – Volpert kommt aus der Modebranche, hat unter anderem bei Peek & Cloppenburg gearbeitet, Schmidt ist Familienhelfer in einem SOS-Kinderdorf – gehen noch viel weiter: Geplant sei, den Biergarten im Sommer als Magenta-Lounge zu eröffnen, im Außenbereich Openair-Veranstaltungen anzubieten, ein Event-Catering anzugliedern. All das solle „nach und nach“ passieren. Zunächst einmal stehe der Flyer für den Monat Mai. Vorerst sei der Club einmal pro Wochenende geöffnet, das nächste Mal am Samstag, 8. Mai, ab 22 Uhr.