Sprache, in geschriebener oder gesprochener Form, ist das wichtigste Kommunikationsmittel und der Träger von Gedanken. Manche Kinder und Erwachsenen haben Probleme mit Lesen und Schreiben, die auf ihre Leben dann gravierende Auswirkungen haben können.
Die Ursache dafür kann Legasthenie sein. Diese Schwäche ist gar nicht so selten. Statistisch gesehen sitzen in jeder Schulklasse mindestens drei Kinder mit Legasthenie, wie der Dachverband „Legasthenie Deutschland“ schreibt.
Seit rund vier Wochen ist Kathrin Schubert diplomierte Legasthenietrainerin. Die Logopädin hat in einem Fernstudium das Diplom erworben und kann jetzt bei Kindern und Erwachsenen diese Schwäche in ihrer Praxis in Schildeck diagnostizieren. „Bei Psychologen, die auch Legasthenie feststellen können, gibt es eine recht lange Warteliste von rund einem halben Jahr“, erklärt Kathrin Schubert.
„Kinder und Erwachsene mit Legasthenie haben ein großes Störungsbewusstsein“, erklärt Schubert, die seit fünf Jahren eine logopädische Praxis betreibt. Besonders Kinder werden ausgegrenzt und stigmatisiert. Sinnvoll sei daher, dass sie so früh wie möglich mit einer Therapie anfangen. Bereits im Vorschulalter können erste Tendenzen zu dieser Schwäche erkannt werden. „Die Krankenkasse zahlt die Therapie nicht, aber über das Jugendamt kann eine Förderung beantragt werden“, erläutert die Logopädin.
Ein bis zwei Jahre dauert eine Therapie. „Legasthenie ist definitiv nach ein paar Sitzungen nicht weg. Es ist nicht heilbar, die Betroffenen werden immer langsamer im Lesen sein“, erklärt Schubert. Aber nach einer Therapie setze eine erhebliche Verbesserung ein. Die Aufgaben eines Legasthenietrainers dabei sind vielfältig, sagt Schubert. Zuerst werde überprüft, ob eine Legasthenie vorliegt, danach schaue man, welche Bereiche davon betroffen sind. Zudem werden die Eltern, aber auch die Lehrer, angeleitet, wie sie ihrem Kind bei dieser Schwäche unter die Arme greifen können.
Bei Kindern mit Legasthenie sind die Sinneswahrnehmungen eingeschränkt, erklärt Kathrin Schubert. Man muss den Ursprung der Fehler erkennen und die Prozesse des Lesens und Schreibens neu erarbeiten.
Wenn eine Legasthenie bei Kindern erkannt ist, wird das in den Schulen bei der Benotung berücksichtigt. Die Legasthenie müsse aber jedes Jahr neu geprüft werden, sagt Schubert.
Informationen beim Dachverband Legasthenie Deutschland www.dvld.de oder bei Kathrin Schubert, Industriestraße 2, Schildeck, Tel. 0 97 47/21 10 41, www.schubert-logopaedie.de