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Die "Siebener" und ihr Sprudel

Bad Brückenau

Die "Siebener" und ihr Sprudel

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    Die Geschichte Bad Brückenaus ist eng mit den Quellen im Stadtgebiet verwoben. Gäbe es das vorzügliche Wasser in der Region nicht, wer weiß, wie sich Brückenau und der Altlandkreis entwickelt hätten. So ist die Stadt der Harmonie sogleich die Stadt des Wassers. Und zwar nicht nur wegen der drei Quellen im Staatsbad, die vor kurzem leider unrühmlich für Furore sorgten. Sondern vor allem auch wegen der Quellen in der Stadt selber: der Georgi-Quelle im heutigen Georgi-Kurpark und natürlich der Siebener-Quelle.

    Vor über 300 Jahren wurden im Gebiet des Staatsbades die ersten Quellen gebohrt. 1674 findet sich die älteste Erwähnung einer Mineralquelle, 1747 wurde die heutige König-Ludwig-Quelle erbohrt, 1749 folgte die Erschließung der Wernarzer und der Sinnbergerquelle. Durch die Unterstützung der Fürstäbte Amand von Buseck und Heinrich von Bibra sowie später des Bayernkönigs Ludwig I. gelangte das Staatsbad zur Blüte.

    Doch auch die damals noch nur dem Namen Brückenau bekannte Stadt wollte von den Möglichkeiten eines Kurbetriebs profitieren. Und so bohrte man 1906 den erdig-sulfatischen Eisensäuerling, der heute unter dem Namen Georgi-Quelle bekannt ist. Es wurde ein eigener Kurbetrieb mit Wandelhalle und Kurpark ins Leben gerufen.

    Zur gleichen Zeit entschieden sich Anfang des 20. Jahrhunderts Joseph Dörflinger, Joseph Feuerstein, Joseph Löhmer, Nikolaus Löhmer, Albin Schäfer, Gustav Schäfer und Ignaz Schäfer - kurz die "Siebener" - im heutigen Siebener-Park, in Eigenregie nach Heilwasser zu bohren. Und sie wurden fündig: Drei Bohrungen, eine schwefel- und eine kohlensäurehaltige Stahlquelle sowie einen weiteren Säuerling, erbohrten die Siebener. Sie errichteten danach ein Kurmittelhaus und gestalteten einen kleinen Kurpark um ihre Quellen und eröffneten einen eigenen Kurbetrieb.

    Somit war Brückenau für über drei Jahrzehnte sogar eine "Drei-Bäder-Stadt", was sich erst 1939 änderte, als die Stadt die von den Siebenern gegründete "Schwefel- und Stahlbad Siebener Sprudel-Aktiengesellschaft in Brückenau Stadt" übernahm. Doch es dauerte auch für die Stadt noch mal 31 Jahre, bis man endlich am 8. April 1970 den Titel Bad vom bayerischen Innenministerium verliehen bekam.

    Auch heute noch besteht der Kurbetrieb in der Stadt, allerdings längst nicht mehr in der Form wie früher. Die alten Badehäuser sind abgerissen, nur noch der idyllische Park und die renovierte Liebesmühle, in der das Heilwasser der Siebener-Quelle eine entscheidende Rolle bei der Therapie spielt, zeugen noch von der Vergangenheit. Und natürlich die Siebener-Quelle, die nun generalsaniert wird (siehe oben stehenden Text).

    Wer sich für die Geschichte der Siebener interessiert, dem sei ein interessantes Buch von Dr. Heinrich Seidl, "Die Siebener und ihr Sprudel", empfohlen. Dieses wurde im vergangenen Frühsommer der Öffentlichkeit vorgestellt und beschreibt anschaulich die Geschichte wirtschaftlichen Unternehmertums aber auch das letztendliche Scheitern. Es ist die Geschichte eines großen Wurfs, aber auch planerischer Pannen und finanzieller Streitigkeiten. Es ist die Geschichte von sieben Menschen, die sich aus unterschiedlichen Motiven heraus, zusammentaten und aus einer Mischung aus Idealismus und Unternehmergeist die Siebener-Quelle bohrten.

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