(fb) Gleich zwei für die Klinik bedeutsame Ereignisse hatte Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel im Thoraxzentrum des Bezirks Unterfranken in Münnerstadt im Terminkalender. Das war einmal die Eröffnung des mit dem Krankenhaus gemeinsamen Remeo-Centers der Eibl Homecare GmbH und der Linde Gas Therapeutics GmbH. Ihr folgte nahezu nahtlos die Übergabe des nach zweijähriger erfolgreicher Arbeit des Zentrums für das ganze Haus erreichten Zertifikats (Bericht folgt).
Der Bezirkstag, so Dotzel, sei stolz auf diese Fachklinik für Pneumologie, Thoraxchirurgie, Rehabilitation, Schlaf- und Beatmungsmedizin, der einzigen Einrichtung dieser Art in Unterfranken. Am 10. März 2009 habe das Gremium den Vertrag für ein bayernweit einmaliges Projekt unterzeichnet. Damals wurde vereinbart, so Dotzel, dass die Linde-Tochtergesellschaft Eibl zunächst auf die Dauer von zehn Jahren im Thoraxzentrum des Bezirks eine komplette Station anmietet und auf eigene Kosten vollständig umbaut, um eine Einrichtung für dauerbeatmete Patienten zu betreiben.
Rasche Entlassung
Das mit dieser Kooperation verbundene abgestufte Versorgungskonzept ermögliche die rasche Entlassung aus der Intensivstation und die Versorgung auf der Beatmungsstation der Klinik. Durch diese Kooperation mit dem weltweit bedeutendsten Anbieter von Gasen (also auch von Sauerstoff für Atmungskranke) werde das Krankenhaus zu einem weitreichenden Kompetenzzentrum. Qualifiziertes und spezialisiertes Personal und modernste Technik gewährleisten einen optimalen Behandlungserfolg. Das Projekt der Verlegung der Patienten aus den Intensivbetten in entsprechende Beatmungseinrichtungen oder deren Entlassung in die häusliche Pflege bringe Humanität und Wirtschaftlichkeit in Einklang. Der Präsident glaubt, dass das REMEO-Center die Position des Thoraxzentrums weiter stärken und damit auch Arbeitsplätze in Münnerstadt sichern werde. Er wünschte für die Zukunft einen „langen Atem und recht viel Erfolg“.
Kai-Niclas Michels, der Geschäftsführer der Linde Gas Therapeutics GmbH Deutschland, hatte die offizielle Eröffnung der neuen Einrichtung der Remeo Eibl Homecare GmbH in Mahlow bei Berlin als Pilotprojekt für Bayern besonders begrüßt und sich bei allen Beteiligten für die nicht einfache Installation bedankt. Seit langer Zeit biete das Unternehmen neben technischer Gase für die Industrie auch medizinische Gase als Arzneimittel an, was öffentlich nicht besonders bekannt sei, und verfüge über entsprechende Erfahrungen.
Erste praktische Ergebnisse
In die technischen und organisatorischen Details führten Projektmanagerin Birgit Batavyk und Pflegemanagerin Antje Kassin ein. Chefarzt und Ärztlicher Direktor Dr. Bernd Seese konnte auch bereits über die ersten praktischen Ergebnisse im Thoraxzentrum des Bezirks berichten. Er sei überzeugt, dass das Ziel von Remeo, den Patienten nach einer schwierigen Zeit mit vielen belastenden Therapien und Eindrücken und einer Phase, die die Mediziner Mobilisation nennen, die Rückkehr nach Hause ermöglicht werden kann. Die Krankenhausatmosphäre könne wegfallen, die häusliche Umgebung eine Stabilisierung und Genesung der Atmungserkrankungen unterstützen. Teure Intensivplätze können operativ genutzt werden. Die ersten Erfahrungen des Personals mit der abgestuften Behandlung der Patienten bestätigen auch die Ergebnisse der Eibl-Gesellschaft an der Charité in Berlin.
Der Chefarzt kündigte Bemühungen an, für einen möglichen Ausbau der neuen Einrichtung auch die notwendigen und speziell geschulten Remeo-Pflegekräfte für die erforderliche ambulante Betreuung zu finden.