(evk) Fuchsfell muss nicht zwangsläufig in der Erde oder im Feuer landen. Es geht auch anders. Das zeigt die Fuchspelz-Decke auf der Wohnzimmercouch in Hattenhof, in die sich Rosemarie Melia seit vielen Jahren jeden Tag zum Mittagsschläfchen kuschelt.
Die Füchse für die Decke hat sie alle selbst abgebalgt, zum Trocknen aufgespannt und dann zum Gerben und in die Kürschnerei gegeben.
Decken wie diese hat die Hattenhoferin, die aus einer Jägerfamilie stammt, im Laufe von 30 Jahren etliche in Auftrag gegeben. Für die eigene Familie vor allem, aber auch für Freunde und Bekannte.
Die Füchse, die die Felle dazu liefern, stammen aus der Rhön aus den Revieren der Familie oder von Jägerkollegen aus der Umgebung, die ihr die erlegten Tiere bringen. Sie alle mussten sowieso geschossen werden, damit der Bestand nicht überhand nimmt. Woanders hätte der Waidmann sie vergraben. Nicht so im Bekanntenkreis von Rosemarie Melia.
Aktuell hängen im Keller etwas über 20 Fuchshäute auf Holzbrettchen aufgespannt. Bis zum Ende der Saison, wenn die Füchse mit dem Haarwechsel beginnen, werden vielleicht noch ein Dutzend weitere dazu kommen. – Rohmaterial genug für zwei große Decken.
Aber auch die Fellreste von den Läufen bis zu den Klauen finden Verwertung – als Patchworkdecke zum Beispiel. Eine besonders schöne, grün gefärbte Decke zeigt die passionierte Naturliebhaberin stolz. Passend zur Fellzeichnung oder Farbe sucht sie jeweils das Futter aus. „Das muss passen, es soll ja auf beiden Seiten schön aussehen.“
Bis jetzt wird Rosemarie Melia hauptsächlich aus dem Raum Fulda „beliefert“. Füchse aus der nahen bayerischen Rhön, etwa aus dem Nachbarlandkreis Bad Kissingen, dürfen aber gerne dazu kommen.