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OBERWILDFLECKEN: Eigentlich soll die Kirche erhalten bleiben

OBERWILDFLECKEN

Eigentlich soll die Kirche erhalten bleiben

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    Die katholische Kirche in Oberwildflecken.
    Die katholische Kirche in Oberwildflecken. Foto: FOTO Helmut Raab

    Pfarrer Elbrecht bezeichnete den Ortsteil Oberwildflecken als das seelsorgerische Sorgenkind der Pfarreiengemeinschaft des oberen Sinngrundes. Zwar gab es vorläufige Entwarnung für den Kindergarten. Er bleibt heuer erhalten. Allerdings sei absehbar, dass die Schließung 2010 wahrscheinlich nicht mehr zu verhindern sein wird.

    Bürgermeister Alfred Schrenk erläuterte, dass der Bestand für ein weiteres Jahr nur gesichert werden konnte, weil die vorgeschriebene Kinderzahl für einen eingruppigen Kindergarten durch Kinder aus Wildflecken aufgestockt werden konnte. Die Gemeinde ist bereit, auch in diesem Jahr dafür den zusätzlichen Finanzbedarf von 12 000 bis 15 000 Euro zu übernehmen. Für die Zeit danach sehe er aber kaum Möglichkeiten, den Kindergarten zu erhalten.

    Was die Zukunft des Gotteshauses angeht, stellte Pfarrer Elbrecht zunächst die Frage „Was bedeutet die Kirche für die Bürger Oberwildflecken“? Er habe sie in seiner gut zweijährigen Tätigkeit in Wildflecken schätzen gelernt. Mit großer Freude feiere er hier Gottesdienste am Wochenende, die ihm „viel geben“.

    Die 2005 aus Gründen der Sparsamkeit erstmals benutzte „Winterkirche“, in einem von der Gemeinde zur Verfügung gestellten Nebenraum des Integrationszentrums, war am Anfang durchaus gut besucht. In der Zwischenzeit habe der Besuch stark nachgelassen, bedauerte Elbrecht. In wenigen Wochen werden die Gottesdienste wieder wie gewohnt in der St.-Kilians- und Jakobuskirche gefeiert, obwohl durch den Weggang der Gemeindereferentin Marie Jeanne Poos das Seelsorger-Team eine Person verliert.

    Elbrecht würde es leid tun, wenn die Kirche auf Dauer geschlossen werden muss, auch weil damit ein Teil der Identität Oberwildfleckens und ein Treffpunkt für die Bürger verloren ginge. „Was abgeschafft ist, ist auf Dauer weg“, sagte der Pfarrer. Daher seien alle gefordert, nach einer Lösung zu suchen.

    Für Roswitha Reder ist die Kirche ein Zufluchtsort, der ihr in ihrem Leben sehr viel bedeutet und für die künftigen Generationen erhalten werden solle. Bodo Wachsmann verwies darauf, dass die Oberwildfleckener Kirche die größte im „Oberen Sinngrund“ ist. Bei besonderen Gottesdiensten wie Erstkommunion oder Christmette sowie bei kulturellen Veranstaltungen habe sie sich immer wieder bewährt. Es wäre fahrlässig, auf sie jetzt verzichten zu wollen, sagte er.

    Als bei der Visitation des Bischofs im vergangenen Jahr auch die „Winterkirche“ vorgestellt wurde, habe der Bischof erklärt, dass er so etwas noch nicht gesehen habe. Auf Hilfe aus Würzburg könne man trotzdem nicht hoffen, weil der Baureferent der Diözese schon vor vielen Jahren den Abbruch der Kirche als einzige Möglichkeit empfohlen habe, so Elbrecht.

    Unverständlich war für einzelne Besucher der Versammlung, weshalb für das Heizen der Kirche kein Geld vorhanden ist. Sie mutmaßten, dass „Spendengelder“, die für die Heizkosten gedacht waren, zu anderen Zwecken verwendet wurden. Kirchenpfleger Wolfgang Kleinheinz teilte mit, dass ihm von gezielten Spenden für die Heizung der Kirche Oberwildfleckens nichts bekannt sei.

    Paul Gundelach von der Kirchenverwaltung gab zu bedenken, dass das Gotteshaus jährlich rund 7000 Liter Heizöl benötige. Das könne von der Kirchengemeinde nicht mehr aufgebracht werden. Außerdem müsste die Heizung dringend erneuert werden. Er bedauerte, dass aus Oberwildflecken niemand der Kirchenverwaltung oder dem Pfarrgemeinderat angehört. In diesen Gremien könnten sich Ortsbürger ein besseres Bild von den Sorgen und Nöten machen, die es zu bewältigen gelte.

    Pastoralreferent Bernhard Hopf erinnerte daran, dass man sich auch in Oberbach und Riedenberg Gedanken über die weitere Verwendung der kirchlichen Gebäude mache. Auch hier sei unklar, was die Zukunft für die Gemeinden bringen werde. Weil sich die Kirche in Oberwildflecken in der Vergangenheit als „Mittelpunktskirche“ mehrfach bewährt habe, hätten sich die Pfarrgemeinderäte des „Oberen Sinngrundes“ mit deren Zukunft eingehend befasst. Man sei sich einig gewesen, alles zu tun, um die Kirche zu erhalten. Dazu gehöre allerdings auch Engagement der Leute vor Ort.

    Als nächstes sollen Glockenturm und Kirche von einem Fachmann auf ihren baulichen Zustand untersucht werden. Es müsse geklärt sein, dass die Besucher keinerlei Gefahren ausgesetzt seien, sagte Elbrecht. Wenn sich ein Abriss des Gebäudes auf Dauer nicht verhindern lasse, könnte er sich an dieser Stelle den Neubau eines wesentlich kleineren Gotteshauses vorstellen. Alternative wäre die Einrichtung eines Kirchenraums im Kindergartengebäude.

    Um das Ziel zu erreichen, für Oberwildflecken die Kirche zu erhalten, sei die Unterstützung durch alle erforderlich. Es gehe darum, neu anzufangen, wünschte sich der Pfarrer. Zum Ende des Jahres wird er zu einem weiteren Gespräch einladen.

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