Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bad Kissingen
Icon Pfeil nach unten
Bad Brückenau
Icon Pfeil nach unten

Ein Prinz für das Dornröschen

Bad Brückenau

Ein Prinz für das Dornröschen

    • |
    • |

    Neben seiner Aufgabe in Oberleichtersbach ist Humberg zugleich Mitglied im Vorstand der Deutschen Hausbau-Holding AG. In dieser Gesellschaft sind die Bauaktivitäten der Schörghuber-Gruppe zusammengefasst. Hanse-Haus ist seit Jahren Teil der im Familienbesitz befindlichen Unternehmensgruppe. Sie ist neben der Bau- und Immobilienbranche noch in drei anderen großen Geschäftsfeldern engagiert: in der Brau-Branche, in der Paulaner und Hacker-Pschorr zur Gruppe gehören; in der Hotel-Branche mit der Arabella-Kette und einer ganzen Reihe einzelner Hotels; im Bereich Flugzeug-Leasing, wo die Schörghuber-Gruppe Maschinen auch an namhafte Luftverkehrsunternehmen ausleiht.

    Der neue Geschäftsführer Humberg stammt aus Hannover. "Ich bin Linkshänder, Waldorfschüler und Pastorensohn", scherzt er. Die Qualifikation für seine Aufgabe als neuer Geschäftsführer bei Hanse-Haus hat er sich aber beim Studium der Betriebswirtschaft geholt. Erfahrung in Sachen Marketing hat er bei einem anderen Unternehmen als Vorstandsassistent und als Mitgesellschafter eines Bauträger-Unternehmens in Düsseldorf gesammelt, wo er nach wie vor seinen Wohnsitz hat. "Ich bin derzeit aber öfter in Oberleichtersbach, als ich erwartet habe."

    Mit Hanse-Haus hat Humberg erstmals Verantwortung für einen Produktionsbetrieb. Mit Fertigung und Technik will sich Humberg vorerst aber nicht beschäftigen. "Die Produktion läuft vernünftig", sagte er. Sein Ziel ist es, den Absatz anzukurbeln und das Unternehmen "aus dem Dornröschenschlaf zu wecken".

    Humberg sieht das Potenzial von Hanse-Haus noch längst nicht ausgeschöpft. Dabei hängt er die Messlatte sehr hoch. Den Begriff "Marktführerschaft bei Fertighäusern" weißt er nicht von sich. Auch den Kauf anderer Fertighaus-Unternehmen schließt er nicht aus, um den Umsatz zu steigern. Derzeit muss sich das Oberleichtersbacher Unternehmen gegen rund 20 andere große Fertighaus-Hersteller auf dem deutschen Markt behaupten. Daneben gibt es noch unzählige kleine Unternehmen, die zwar auch Fertighäuser bauen, die aber nicht mit Unternehmen der Größe von Hanse-Haus vergleichbar sind. Die Firma bietet an den zwei Standorten Unterleichtersbach und Buchrasen derzeit rund 300 Arbeitsplätze an. Insgesamt gehören etwa 500 Mitarbeiter zum Unternehmen.

    Hauptabsatzgebiet für Fertighäuser sind die Ballungszentren, wie München, Stuttgart oder Frankfurt. Diejenigen, die sich dort ein Haus kaufen, wollen das oft schlüsselfertig. "Auf dem Land tun wir uns schwer", so Humberg. Dort werde eher in Nachbarschaftshilfe gebaut, obwohl Hanse-Haus auch für diese Klientel mit den Ausbauhäusern ein Angebot hat.

    Dass die Fertigung des Unternehmens weit weg von den Ballungszentren liegt, ist für Humberg kein Nachteil. "Wir profitieren vom hohen deutschen Qualitätsstandard." Der kommt vor allem im Export zum Tragen. So liefert Hanse-Haus hochwertige Häuser in die tschechische Republik, obwohl dort Konkurrenten vor Ort sitzen, die ihre Produktion dorthin verlagert haben, um Kosten zu senken.

    Noch stärker herausstellen als bisher will Humberg, dass Hanse-Haus als einziges Fertighaus-Unternehmen kein Typenhaus von der Stange verkauft. "Wir haben noch nie ein Haus zweimal gebaut", sagt er. Die Wünsche der Kunden finden schon in der Planung Berücksichtigung. Die Architekten des Unternehmens passen die Entwürfe den Vorstellungen an.

    "Das bietet in der Konsequenz kein anderes Unternehmen an", sagt Humberg. Hanse-Haus stehe daher eher im Wettbewerb mit den Architekten, als mit anderen Fertighaus-Anbietern. Der Vorteil für den Kunden sei, dass er bei Hanse-Haus alles aus einer Hand und für einen vorher festgelegten Preis bekomme.

    Um den Absatz anzukurbeln sieht Humberg auch beim Vertrieb Ansatzpunkte. So soll das Netz der Regionalbüros dichter werden. Der neue Geschäftsführer ist derzeit deswegen in ganz Deutschland unterwegs und besucht die Vertriebspartner. "Derzeit können wir nur die Kunden bedienen, die von selbst zu uns kommen", sagt er. Humberg will die Leute statt dessen "hinbringen". Hier öffnet sich für den Marketing-Fachmann ein weites Feld.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden