(ag) Vor genau 60 Jahre nahm die US-Armee das Truppenlager Wildflecken in Beschlag. Von 1951 bis 1994 waren Rhöner und Amerikaner gute Nachbarn. Nur wenig interessiert heute diese gerade für die Marktgemeinde so prägende Epoche. Grund genug für Heinz Leitsch vom Online-Magazin Rhoenpuls.de in Zusammenarbeit mit Christoph Beck von gleichnamigen Wildfleckener Autohaus und Norbert Rückel von der örtlichen Kreisgruppe des Reservistenverbandes an dieses einschneidende Ereignis mit einer kleinen Ausstellung beim Wilden Sommer zu erinnern.
Trotz des regnerischen Wetters kamen zahlreiche Besucher, umlagerten die Fototafeln und schauten sich den Dokumentarfilm „Ein Wilder Flecken“ an, der in einer Dauerschleife lief. Neben vielen älteren Besuchern, die hier mit den Amerikanern aufgewachsen sind, kamen auch einige Veteranen der Army vorbei, die sich nach ihrem Dienst für ein Leben in Deutschland entschieden haben. Aber auch jüngere Besucher informierten sich über die ungewöhnliche Geschichte der Region.
Als lebendiges Teil der Ausstellung hatte Leitsch diesmal keine Schaufensterpuppe mit historischer Uniform aufgestellt, sondern eine alte US-Uniform aus den 1970er Jahren gleich selbst angezogen. Ein überraschender Blickfang, den mancher Besucher gleich mit der Kamera festhielt. Beliebte Fotomotive waren zudem die zahlreichen US-Fahrzeuge auf dem Firmengelände, die aus ganz Deutschland zur Reparatur nach Wildflecken gebracht werden. Die Spezialisierung des Autohauses auf diese Gefährte geht zurück auf die einstige Stationierung der Amerikaner in Wildflecken. Heute ist Beck einer der wenigen von Ford-USA direkt autorisierten Händler und Reparaturwerkstätten für original US-Fahrzeuge in Europa.