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Münnerstadt: Es ist wieder Bergzeit auf dem Michelsberg

Münnerstadt

Es ist wieder Bergzeit auf dem Michelsberg

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    Von Reichenbach oder vielleicht auch von Burghausen weht gerade das Glockengeläut hoch zur Michelskirchruine, als Claus Schmitt die Besucher der Bergzeit begrüßt. Gleich danach vermischen sich die Glocken mit dem Zwitschern der Vögel und den Klängen des Blechbläserensembles, das sein erstes Lied anstimmt. Es ist wieder Bergzeit an der Kirchenruine. Im vierten Jahr gibt es dieses religiöse Angebot, das neben den treuen Kirchgängern auch die Menschen ansprechen soll, die sich mittlerweile schwer tun mit der kirchlichen Liturgie, aber dennoch dem Glauben nahestehen oder auf der Suche nach Spiritualität sind.

    Claus und Agnes Schmitt aus Reichenbach haben die Bergzeit vor drei Jahren ins Leben gerufen. Aus dem kleinen Pflänzchen ist ein fester Bestandteil im kirchlichen Veranstaltungskalender geworden, der mittlerweile auf einen festen Helferkreis bauen kann, der bei der Organisation hilft. Zwei Bergzeiten werden in diesem Jahr auch von der Werkstatt für Behinderte aus Nüdlingen mitgestaltet.

    Die Saat, die das Ehepaar Schmitt mit der Idee der Bergzeit gelegt hat, ist auf fruchtbaren Boden gefallen. Die Gläubigen kommen gerne auf den Michelsberg. Sieben Termine gibt es wieder in diesem Jahr; die erste Bergzeit 2018 fand am Ostermontag auf dem Michelsberg statt. "Gott - jetzt und hier?! ist das Jahresthema. Gleichnisse aus der Bibel werden in zeitgemäße Sprache übersetzt und sollen zeigen, wie und wo Gott auch im heutigen Leben täglich zu finden ist.Am Ostermontag stand das Gleichnis des Senfkorns im Mittelpunkt.

    Claus Schmitt möchte mit der Bergzeit ganz bewusst religiöses Angebot bieten, das in einer zeitgemäßen Form sich mit Gott und dem Glauben auseinandersetzt. Der Vorsitzende des Reichenbacher Pfarrgemeinderates ist gläubiger Christ, doch tut auch er sich oftmals schwer mit den althergebrachten Formen des Gottesdienstes. "Mir gefällt die Sprache nicht mehr", sagt er. Viele Formulierungen würden heute gar nicht mehr verstanden. Und so versuchen er und seine Frau Agnes sowie weitere Mitstreiter, christliche Themen in einer modernen Form zu präsentieren. Dazu gehört aber auch der Michelsberg als Veranstaltungsort für diese Andachten, der "Andersort", wie Claus Schmitt sagt. Er ist überzeugt, dass Gott und Glaube weiterhin einen Platz im Leben vieler Menschen haben. In der ersten Bergzeit 2018 wünschte er sich, dass der Glaube auch in einer Zeit, in der die Menschen im Internet scheinbar alles nachschlagen können, Antworten für das eigene Leben gibt.

    Wolfgang Klose kommt jedes Mal gerne zur Bergzeit an die Kirchenruine. "So stelle ich mir das Urchristentum vor", sagt der Reichenbacher. Er spricht von einer Gemeinschaft, die er hier antreffe, die an diesem Tag Ostern auf ihre eigene Art gefeiert habe.

    Für Agnes Schmitt sind es mehrere Punkte, die die Bergzeit zu etwas besonderem machen. Dazu gehört ihrer Meinung nach die Umgebung, die Vielfalt und die Offenheit der Gläubigen. Claudia Keller findet hier eine Gemeinschaft, deren Basis der Glaube ist. Ihr gefällt, wie die Besucher aus mehreren Himmelsrichtungen zu Fuß zur Michelskirche kommen. Man müsse sich auf den Weg machen, um bei der Bergzeit dabei zu sein. Das findet sie gut.

    Termine Bergzeit:

    Sonntag, 6. Mai, 18 Uhr (Thema: Das Licht unter den Scheffel). Sonntag, 3. Juni, 18 Uhr (Thema: Vermehrung der Talente); Sonntag, 1. Juli, 17.15 Uhr: Prozession auf den Michelsberg mit Gottesdienst; Sonntag, 5. August, 18 Uhr (Thema: Barmherziger Samariter); Sonntag, 9. September, 18 Uhr (Thema: Der verlorene Sohn); Sonntag, 7. Oktober, 18 Uhr (Thema: Das verlorene Schaf).

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