„Wir stellen heute Abend alle Menschen vor, die mit den Gästen arbeiten“, leitete Hunger in den kurzweiligen und sehr informativen Abend ein, der musikalisch untermalt wurde von Rainer Pflaum am Piano und Geza Burai an der Violine. Die Intention des Abends war auch, den Brückenauern das Regena näher zu bringen.
„In Hamburg und Toronto kennt man uns besser als in Brückenau“, stellte Hunger fest. Nach dem Relax-Guide, ein Führer für Wellness- und-Gesundheitsressorts, bekam das Regena-Gesundheitsressort 18 von möglichen 20 Punkten, liegt bayernweit auf dem ersten Platz und in Deutschland auf Platz drei.
Chefarzt Dr. Cornelius Lang erklärt die Arbeit der Mediziner des Hauses. Im Regena würden keine Ferien gemacht, es sei ein Ressort für Gesundheit. „In Deutschland haben wir vorzugsweise mit Krankheiten zu tun, wie zum Beispiel mit den Krankenkassen, den Krankenhäusern und vielen weiteren Dingen“, erläutert der Chefarzt. Das Regena beschäftige sich jedoch mit Gesundheit. Es wolle seine Gäste wieder gesund machen.
Viel mehr als nur Wassertreten
Neben Aspekten der Schulmedizin werden dabei auch die chinesische Medizin und Naturheilverfahren eingesetzt, um die Gäste wieder fit zu machen. Eine große Rolle in der Behandlung spiele die Therapie von Sebastian Kneipp. Lang nennt sie „eine hochmoderne Sache und viel mehr als nur Wassertreten“. Die Kneipp-Therapie setze auf Reize, wie beispielweise den Wasserreiz. Wenn der Körper nicht gesund ist, könne er mit diesen Reizen nicht umgehen und sei überfordert. Diese Schwachstellen müssten herausgefunden werden.
Großen Wert legen die Ärzte im Regena auch auf Bewegung und Ernährung, zwei der Säulen der „Regenamedizin“. Weitere Säulen sind Energiemedizin, die mentale Medizin, die positive Kraft der Gedanken, die man über autogenes Training entwickeln können, die Pflanzenheilkunde und die Lebensordnung.
„Lachen ist die beste Medizin“, sagt der Chefarzt. Und: Man soll nichts übertreiben. Ziel der Anwendung medizinischen Wissens im Regena sei es, Lebensfreude und Aktivität bis ins hohe Alter vermitteln, also nicht das Leben zu verlängern, sondern verbessern. Um das zu erreichen sei es wichtig, dass die Betroffen mitarbeiten, so Lang.
Der Physiotherapeut des Regena, Rolf Kohlhepp, stellte die Kraniosakraltherapie vor. Diese Therapie beruht unter anderem auf der Annahme, dass die rhythmischen Pulsationen der Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit sich auf die äußeren Gewebe und Knochen übertragen und dann ertasten lassen. Die Einzelknochen der Schädelkalotte werden als gegeneinander beweglich angenommen. Durch Berührung von Kopf und Rücken will der Therapeut Informationen über mögliche Blockaden dieser Bewegung sammeln und auf Funktionseinschränkungen einwirken. Dieses Vorgehen soll den angenommenen Energiefluss verbessern, Selbstheilungskräfte aktivieren und seelische Traumata lösen. Zum Abschluss seines Vortrags zeigte der Physiotherapeut einige Übungen auf dem Sitzball, die jeder zu Hause machen kann.
Der älteste Sportler: 102
Das Geheimnis der Heilkraft der Muskeln versuchte Sportphysiotherapeut Rainer Pflaum zu lüften. Muskeln bewegen Gelenke, speichern Blut und übernehmen viele Aufgaben des Stoffwechsels. Jedem Gast werde ein speziell auf seine Bedürfnisse abgestimmtes Sportprogramm eingerichtet. Im Regena können Gäste jeden Alters Sport betreiben. Der Älteste „war ein Bergbauingenieur aus dem Erzgebirge. Er war 102 Jahre alt“, berichtete Rainer Pflaum.
Dr. Naixin Wu vertritt zusammen mit seiner Frau Dr. Muang Huang die traditionelle chinesische Medizin im Regena. Mit Akupunktur und Heilkräutern lassen sich fast alle erdenklichen Krankheiten behandeln, berichtete er. Sie seien bei Problemen hilfreich, bei denen die Schulmedizin nicht weiterkomme, sei es Heuschnupfen, Wechseljahrsbeschwerden, Schlafstörungen oder psychischen Probleme. Die chinesische Medizin sei eine Ursachen- und Ausgleichsmedizin, die aus der Kultur und Philosophie Chinas gewachsen sei, berichtete er.
Seit 30 Jahren ist Hermann Übelacker Küchenchef im Regena. Direktor Hunger charakterisiert seine Küche als leicht. „Nach einem Fünf-Gang-Gericht stehen die Leute noch selbstständig vom Tisch auf“, scherzte er. Übelacker gab zum Abschluss der Veranstaltung Ernährungstipps. Alles sei gesund, solange man es in Maßen esse. Es spreche nichts gegen eine Schweinhaxe. Man sollte aber auch einmal auf etwas verzichten und einen Fasttag einlegen. Wenn die Lebensmittel schmecken, greife man automatisch zu den richtigen, so der langjährige Küchenchef.