Wenn's regnet, bilden sich auf dem unbefestigten Vorplatz des Feuerwehrhauses Pfützen. Bei Schnee ist der leicht geschotterte Boden kaum zu räumen. Den Floriansjüngern ist das schon lang ein Dorn im Auge, schließlich gehen sie bei Übungen und Prüfungen dort ein und aus. Der unbefestigte Grund ist auch hinderlich, wenn man im Ernstfall die Einsatzfahrzeuge zügig aus der Garage fahren muss. Jetzt hat der Gemeinderat die Sanierung des Hofs beschlossen. Laut Bürgermeister Fridolin Zehner könnte man damit im Sommer 2014 beginnen.
Bereits vor fünf Jahren wurde das Thema bei der Feuerwehr heiß diskutiert. Der Plan, Einfahrt und Hof in Eigenleistung zu teeren und teils zu pflastern, ließ sich nicht realisieren, sagt Kommandant Andreas Klopf im Gespräch mit der Main-Post. Denn im Eingangsbereich muss die Straßen-Oberdecke fachmännisch verstärkt werden. Dort sind in einem Gebäude nämlich die gemeindlichen Wertstoff-Container untergebracht. Wenn die schweren Müllfahrzeuge dort kreisen, hält das eine dünne Teerschicht nicht aus.
Inzwischen ist die Pflasterung des Hofs für Klopf aber Top-Thema. Denn die Kreisfeuerwehr-Führung monierte schon bei zwei Besuchen in der Unterkunft, dass der Hof nicht vorschriftsmäßig ist, sagt der Kommandant. „Und jetzt hängen wir das Thema noch höher, weil wir neulich einen Unfall hatten.“ Bei einem Ernstfall-Einsatz war ein Wehrler auf dem unwegsamen Grund gestolpert und hingefallen. Er musste sogar ins Krankenhaus. „Als Kommandant bin ich für die Sicherheit der Feuerwehr verantwortlich.“
„Als Kommandant bin ich für die Sicherheit der Feuerwehr verantwortlich“
Andreas Klopf Kommandant in Rannungen
Klar sei ihm und seinen Wehrkollegen schon, dass die Kommune wenig Geld hat und dennoch elementare Aufgaben bewältigen muss. Klopf erkennt auch an, dass der Gemeinderat sich den Belangen der Feuerwehr gegenüber immer „offen“ zeigt. Was den Hof angeht, will er sich aber nicht länger vertrösten lassen, „wir müssen was machen“.
In jüngster Vergangenheit war es zwischen ihm und Bürgermeister Zehner, der gleichzeitig auch Vorsitzender des Feuerwehrvereins ist, zu Unstimmigkeiten gekommen, was die Behandlung des Themas im Gemeinderat angeht. Inzwischen ist alles besprochen und beigelegt, versichert Klopf und will nicht mehr näher darauf eingehen. „Vielleicht gab es auch Missverständnisse.“ Der Bürgermeister hatte der Feuerwehr jedenfalls dann die Möglichkeit eingeräumt, ihre Position in einem Gemeinde-Rundschreiben nochmals darzustellen. Am 10. Dezember ging diese Mitteilung an alle Haushalte.
Auch Zehner ist nach eigenem Bekunden froh, dass die Sache aus der Welt ist. Nachdem die Hof-Sanierung nun beschlossene Sache ist, will er einen Förderantrag ans Amt für ländliche Entwicklung schicken. Die Würzburger Behörde wird vermutlich im Frühjahr 2014 die Ausschreibung machen, so dass man nach seiner Schätzung vielleicht im Sommer 2014 mit der Maßnahme beginnen könnte.
Für die Gestaltung des Hofs existieren bereits Pläne, die laut Bürgermeister 2010 gemacht wurden. Damals reichte die Gemeinde das Projekt als Einzelmaßnahme im Rahmen der Dorferneuerung ein. Weil es nur 15 Prozent Förderung gab, stellte man das Ganze jedoch zurück. Jetzt läuft der Ausbau des Hofs als Maßnahme des „öffentlichen Bedarfs“ und wird mit 55 bis 60 Prozent Förderung bedacht. Von den Gesamtkosten in Höhe von 130 000 Euro (Nebenkosten inbegriffen) muss die Gemeinde jetzt laut Zehner „nur“ 60 000 Euro schultern.
Auch dass die Wehrleute Eigenleistung einbringen wollen, hält der Bürgermeister für erfreulich. Was die Gestaltung des Hofs und das Verputzen des Gebäudes angeht, ist das wegen der Fördermittel allerdings schlecht möglich, sagt er. In der Feuerwehr diskutiert wurde jedoch inzwischen, dass die Decke des Gerätehauses auch isoliert werden muss.
„Dafür stehen wir zur Verfügung“, sagt Kommandant Klopf im Gespräch mit der Main-Post. Dass seine relativ junge Feuerwehr-Truppe – das Durchschnittsalter liegt unter 30 Jahren – dabei mitzieht, steht für ihn außer Frage. Schließlich haben die 60 Aktiven 2010 auch schon mal einen Mercedes Sprinter in Eigenleistung zu einem Mehrzweckfahrzeug umgerüstet und der Gemeinde dabei wahrscheinlich ein paar Zigtausend Euro erspart.