(old) Ohne die Praxis bleibt selbst die beste Theorie oft nur blanke Makulatur. Um den Einsatzkräften zu ermöglichen, unter Trainingsbedingungen hautnah mitzuerleben, wie Hitze und Rauch auf den Körper einwirken, schickt der bayerische Landesfeuerwehrverband einen Feuercontainer durch die Lande. 2112 Personen nehmen jährlich an über 40 Lehrgängen in den Landkreisen Bayerns an diesem Training teil. Der gut 15 Meter lange und 2,50 Meter breite Container stand nun unlängst für drei Tage auf dem Gelände der Kleinwenkheimer Feuerwehr. 40 Feuerwehrleute aus Kleinwenkheim, Großwenkheim, Seubrigshausen, Münnerstadt, Nüdlingen, Haard und Reichenbach wagten sich freiwillig in die Feuerhölle.
Zwischen 600 und 800 Grad Celsius betragen die Temperaturen, die an der Decke vom Brandraum gemessen werden. Das ist laut Beschreibung des Landesverbandes auch notwendig, denn für die Ausgasung von Holz werden diese hohen Temperaturen benötigt. Auf Kopfhöhe der Feuerwehrleute sind es immer noch 50 bis 90 Grad. Zur Beobachtung der Teilnehmer ist im Container eine Wärmebildkamera installiert. So war eine ständige Überwachung nach außen gewährleistet.
Münnerstadts Kreisbrandmeister Guido Schneider bezeichnete im Gespräch mit der Main-Post die Aktion als vollen Erfolg, wie auch die Reaktionen der Teilnehmer bestätigt hätten. Anders als im Brandcontainer des Landkreises in Oberthulba, wo es darum gehe die richtige Taktik beim Löschen zu üben, sei es hier vor allem darum gegangen, Hitze und Rauch am eigenen Leib zu verspüren.