(si) Georg Häfner wurde am 19. Oktober 1900 in Würzburg geboren. Er studierte Philosophie und Theologie an der Universität Würzburg und trat 1920 in den „Dritten Orden vom Berge Karmel“ ein. Seine Priesterweihe erhielt er 13. April 1924.
Ab 1934 wirkte Häfner als Pfarrer in Oberschwarzach. Davor war er Kaplan in Motten, Goldbach, Mürsbach und Altglashütten. Wie Oberschwarzachs Kaplan Hans Haun bezeugte, lehnte Häfner den Nationalsozialismus ab. Die Verweigerung des Hitlergrußes, der Umbau eines Turmzimmers der Kirche von Oberschwarzach und Äußerungen in der Christenlehre 1941 über eine nächtliche Ruhestörung in Oberschwarzach führten unter anderem dazu, dass Pfarrer Häfner in der Schule keinen Religionsunterricht erteilen durfte und zu polizeilichen Vernehmungen vorgeladen wurde.
Der unmittelbare Anlass für das Vorgehen der Gestapo war folgender: Pfarrer Häfner hatte einem schwer erkrankten NSDAP-Mitglied eine Erklärung vorlegen lassen, nach der dieser seine standesamtlich geschlossene Ehe vor Gott und seinem Gewissen für ungültig halte; die öffentliche Verkündigung dieser Erklärung nach dem Tod des Mannes war für den Pfarrer Voraussetzung für ein kirchliches Begräbnis. Daraufhin verfasste der zuständige NSDAP-Ortsgruppenleiter ein denunzierendes Schreiben, das wesentlich zur Verhaftung Häfners am 31. Oktober 1941 beitrug. Am 12. Dezember 1941 wurde er ins Konzentrationslager Dachau eingeliefert.
„Als Pfarrer Häfner in Dachau ankam, fielen zwei Posten über ihn her, und schlugen ihm ins Gesicht, dass er aus dem Mund blutete. Häfner klagte nie. Im Lager fühlte sich Häfner dauernd von starkem Hunger geplagt“ (Pfarrer August Eisenmann). Schließlich starb Häfner am 20. August 1942.
Sein Vater und Domkapitular Heinrich Leier aus Würzburg fuhren zwei Tage später nach Dachau, um den Toten zu sehen. Weil eine Überführung der Leiche nach Würzburg nicht genehmigt wurde, konnte erst am 18. September 1942 die Urne mit der Asche Häfners auf dem Hauptfriedhof in Würzburg beigesetzt werden.
Im November 1982 wurde die Urne Häfners exhumiert und am 9. Dezember 1982 in der Kiliansgruft der Neumünsterkirche in Würzburg beigesetzt. Am 23. Juli 1992 wurde dann das Bischöfliche Erhebungsverfahren zur Seligsprechung Häfners eingeleitet und am 31. Mai 2002 abgeschlossen.