Radfahrer und Wanderer im Tal werden künftig auf eine erfrischende Rast beim Talbauern verzichten müssen. Das Landratsamt Bad Kissingen hat Friedrich Alefeld untersagt, weiterhin Getränke zu verkaufen. Auch seinen Bratwurst-Grill, den er in den Sommermonaten an den Wochenenden betrieben hat, muss Alefeld einmotten.
In den vergangenen Jahren war der Talhof nicht nur zur festen Anlaufstelle für viele Wanderer und Radler geworden, auch zahlreiche Autos parkten an den Sonntagen im Umfeld des Hofes. Längst war es kein Geheimtip mehr, dass man unter der Pergola am Wohnhaus zünftig Brotzeit machen konnte. Die vielen Leute und Autos waren dem Wasserwirtschaftsamt und den Bad Kissinger Stadtwerken aber ein Dorn im Auge, befürchteten sie doch eine Verunreinigung des Grundwassers.
Auch die drei Wildschweine im benachbarten Gatter waren vor allem für die Kinder eine kleine Attraktion. Die Wildsäue gibt es auch nicht mehr, seit das Veterinäramt einen zweiten Zaun zum Schutz vor Schweinepest gefordert hat.
Seit Jahren hatte sich schon der Streit um die Bewirtschaftung am Talhof hingezogen. Obwohl das Landratsamt die Sache "auf kleiner Flamme gekocht hat", wie Landrat Herbert Neder meinte. Auch Neder bedauert das Verbot, sieht aber keine Möglichkeit, anders zu entscheiden. Er hätte eben die Auflagen erfüllen sollen.
Dazu wären aber Investitionen von rund 50 000 Mark notwendig gewesen, wie Alefeld überschlägig berechnet hat, der aber auch von einem Missverständnis spricht. Nie sei daran gedacht gewesen, die beantragte Brotzeit-Stube mit Küche zu einer festen Einrichtung zu machen. Es hätte sich nichts zum bisherigen Betrieb geändert, sagt er. In dem Bau, den er schon begonnen hatte, bevor die Genehmigung da war, will er jetzt Saatgut einlagern. "Für mich ist das gelaufen sagt Alefeld". Um den Bau einer neuen Gülle-Grube kommt er aber dennoch nicht herum.