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MÜNNERSTADT: Füreinander und Miteinander

MÜNNERSTADT

Füreinander und Miteinander

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    Porträtsammlung der Hausbewohner: Die für das Betreute Wohnen zuständige Abteilungsleiterin Bettina Heusinger erhielt als erste die gebundene Mappe mit den Porträts der Hausbewohner, die Künstler Walter Kalms gezeichnet hat.
    Porträtsammlung der Hausbewohner: Die für das Betreute Wohnen zuständige Abteilungsleiterin Bettina Heusinger erhielt als erste die gebundene Mappe mit den Porträts der Hausbewohner, die Künstler Walter Kalms gezeichnet hat. Foto: Foto: Arnold Nöth

    Ein illustrer Gästekreis hatte sich in der guten Stube des Hauses St. Michael eingefunden, als das zehnjährige Bestehen des „Betreuten Wohnens“ im Kloster St.Michael in Münnerstadt gefeiert wurde. „Das etwas andere Kloster“ wurde die Wohngruppe in der Einladung betitelt.

    Viele waren gekommen: die Bewohner der Einrichtung, deren Familienangehörige und Freunde, Augustinerpatres samt dem Provinzial-Oberen Pater Alfons Tony, die Mitarbeiter der Einrichtung, der Bürgermeister und Stiftungsrats-Vorsitzende Helmut Blank sowie weitere Politiker, Sabine Grünner-Rösner, die neu die Fachstelle für Demenz besetzt, und viele mehr

    Heimleiterin Bärbel Deest brachte zum Ausdruck, dass man bei den Vorbereitungen zum Jubelfest den Geist des Hauses besonders herausgestellt habe, nämlich das besondere Füreinander und Miteinander.

    Stiftungsrat-Vorsitzender und Bürgermeister Helmut Blank verwies mit Stolz darauf, dass die Einrichtung in den vergangenen zehn Jahren bewiesen habe, welch gelungene und gut geführte Institution hier zur Verfügung stehe.

    Dabei sprach er insbesondere dem guten Geist des Hauses in Person von Abteilungsleiterin Bettina Heusinger sowie allen Mitarbeitern Anerkennung und Lob aus. Sie kümmerten sich bei Tag und Nacht um die hier lebenden Menschen, was viel zu wenig gewürdigt werde. Ihre Bemühungen gelten Menschen, die auf ein langes Leben mit viel Arbeit und Sorgen zurückblicken und sich einen angenehmen Lebensabend verdient haben.

    Dafür zu sorgen, dass Seniorinnen und Senioren ein angemessenes Lebensumfeld behalten oder bekommen, werde in zunehmendem Maße ein Aufgabe der Gesellschaft, die immer älter werde, aber kaum noch in größeren Familienverbänden lebe, so Blank.

    In den letzten Jahrzehnten hätten sich ein Reihe von Hilfsdiensten und Wohnformen herausgebildet. Als zukunftsfähige Lösung habe sich die Kombination von Selbstbestimmung und Betreuung erwiesen, wie sie beim Betreuten Wohnen angeboten wird. Eine Besonderheit im Haus St. Michael, das sich gleich nach der Eröffnung eine guten Ruf erworben habe, sei die Tatsache, dass hier auch sechs Patres und zwei Brüder des Augustinerordens ihren Lebensabend verbringen, darunter Pater Salesius Friemel, mit 97 Jahren Hausältester.

    Pater Gebhard Maulhardt, Prior des Konventes St. Michael, gab einen kurzen Rückblick auf die Entstehungsgeschichte dieser Senioren-Wohneinrichtung. Bereits im Jahre 1993 war bei einer Visitation durch den Ordensgeneral eine erste Idee zur Einrichtung von Familienwohnungen in den Klostergebäuden entstanden.

    1999 wurde dann unter der Federführung von Provinzial Pater Eric Englert mit Unterstützung aller Augustiner-Konvente, des Juliusspitals und der Stadt Münnerstadt das Konzept für das Betreute Wohnen in St. Michael festgelegt. Am 6. April fand die Einweihung der Einrichtungen statt, die über 29 Wohnungen verfügt. Damals äußerte Prior Pater Edelbert Paul: „Alle betreten hier irgendwie Neuland.“

    Inzwischen könne man feststellen: „Es hat sich bewährt.“ Das sei beglückend. „Mögen das Alte, Bewährte in der Gemeinschaft mit neuen Werten immer erhalten bleiben“, endete Prior Gebhard seine Ansprache.

    Der stellvertretende Landrat Emil Müller und die stellvertretende Bezirkstagspräsidentin Karin Renner, die die Einrichtung erstmals besuchten, würdigten die Leistung dieser besonderen Form des Zusammenlebens von weltlichen und klösterlichen Senioren. Bettina Heusinger, Abteilungsleiterin mit der Zuständigkeit für St. Michael, berichtete sehr persönlich über ihre Tätigkeit hier. „Frisch nach der Ausbildung übernahm ich vor zehn Jahren als Abteilungsleitung das Betreute Wohnen und war mir am Anfang nicht so klar, was auf mich zukommt.“

    Jetzt könne sie sagen: „Unser Betreutes Wohnen ist wirklich was Besonderes.“ Ein jeder Mieter sei ihr in diesen Jahren ans Herz gewachsen. Liebvoll porträtierte Heusinger die Besonderheiten, Fähigkeiten aber auch Eigenheiten der Bewohner, wusste zu jedem etwas zu sagen. „Ihr habt meinen Arbeitsplatz zu einem besonderen Platz gemacht.“

    Eine besondere Note erhielt die Feier durch Bewohner Walter Kalms. „Ich habe in meiner Kindheit noch das Leben im großen Familienverband kennengelernt. Heute sucht das soziale Netz neue Formen des Lebens im Alter. Solange es geht, sollt man sich die Selbstständigkeit erhalten. Dazu habe ich mit meiner Partnerin Hanny Raaz die richtige Wahl mit dem Betreuten Wohnen im Hause St. Michael getroffen.“

    Weil der Künstler Kalms anfangs Schwierigkeiten hatte, sich die Gesichter und Namen der Mitbewohner zu merken, zeichnete er von allen Porträts. Von diesen in einer Sammlung zusammengeführten und gebundenen Werken überreichte er erste Exemplare an die Heimleitung und ihm wichtige Personen, als besondere Präsente zum Jubiläum.

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