(th) Bei Abfassung seines Buches über die Säkularisation von Bildhausen 2003 erhielt Verfasser Werner Eberth vom Vorsitzenden des Vereins Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte, Dr. Ernst-Günter Krenig, den Hinweis, für das Buch nach der Gedenktafel für den Landrichter Rost zu suchen. Schließlich habe Rost 1852 die bisher einzige Monographie über das Zisterzienserklosters Bildhausen geschrieben.
Der Münnerstädter Landrichter Johann Wilhelm Rost war ein eifriges Mitglied des Historischen Vereins für Unterfranken und Aschaffenburg, der mit zwei anderen Vereinen nach dem Zweiten Weltkrieg zum Verein „Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte“ vereinigt wurde. Wegen seiner Verdienste um die fränkische Geschichte brachte der Historische Verein um 1880 an der Friedhofskapelle von Münnerstadt eine Gedenktafel für Rost an. Landrichter Rost, geboren 1797 in Würzburg, war 1855 noch vor seinem Ruhestand im aktiven Dienst in Münnerstadt verstorben.
Dr. Krenig, dessen Eltern Münnerstädter waren und auch dort bestattet sind, hat 1970 zum Fest der Ersterwähnung der Stadt im Jahre 770 für Münnerstadt einen Abriss seiner Geschichte geschrieben. Er wusste noch, dass beim Abriss der Friedhofskapelle nach dem Zweiten Weltkrieg die Gedenktafel von der Stadt geborgen worden war. Eine Anfrage bei der Stadt 2003 brachte aber keinen Erfolg, die Tafel wurde nicht gefunden. Eberth wandte sich später an die neue Leiterin des Henneberg-Museums Katja Schenkenberger, die eine Nachsuche in den städtischen Depots zusagte. Im letzten Jahr wurde die Tafel schließlich in einer Scheune in der „Grube“ gefunden.
Die Gedenktafel soll in Kürze am ehemaligen Landgericht, dem Landrichter Wilhelm Rost vorstand, angebracht werden. Der für Belange der Heimatgeschichte sehr aufgeschlossene Eigentümer des Hauses, Franz-Josef Scheublein war sofort damit einverstanden. Zur Enthüllung der Tafel wird Krenig erwartet, den der neue Vorsitzende des Vereins Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte, Professor Dr. Helmut Flachenecker, mit der Vertretung des Vereins als Rechtsnachfolger des Historischen Vereins beauftragt hat.