Die Brückenauer Ärzte haben sich einen Spezialisten aus Bad Kissingen geholt. Florian Heirler, Chefarzt der Frauenklinik am St.-Elisabeth-Krankenhaus, spricht über Erfahrungen mit einer neuen Diagnose-Methode bei Brustkrebs. Der Fachmann für Brustkrebserkrankungen ist im Januar von München nach Kissingen gekommen. Er sieht den Reiz der Zusammenarbeit und des Symposiums darin, etwas abseits der Medizin-Politik eine gute Betreuung von Patienten sicher zu stellen und ihnen die hochwertige Medizin vor Ort bekannt zu machen.
Christoph Reichel, der leitende Arzt der Hartwaldklinik, erläutert die Bedeutung der Zusammenarbeit aus Sicht der Rehamediziner: Wenn man Top-Reha machen möchte, brauche man gute Kontakte zu den Kollegen der Akutkrankenhäuser. Nur so sei man nah dran an neuen Entwicklungen und könne gemeinsam für die Patienten das Beste bewirken.
Wichtig ist es, ein Netzwerk für die Versorgung von Brustkrebspatientinnen zu entwicklen, ergänzt Professor Emanuel Fritschka, der Chefarzt der Sinntalklinik. Damit sei auch die Vernetzung zu ambulanten Kollegen vor Ort und in der Region gemeint. Deswegen sind beim Symposium auch zwei niedergelassene Gynäkologen aus Bad Neustadt und Aschaffenburg dabei. Ab 10 Uhr informieren die Mediziner ihre Kollegen über Leitlinien zur Diagnostik und Therapie des Brustkrebses.
Ärzte können mit Besuch dieser Veranstaltung Fortbildungspunkte erwerben. Auch interessierte Patientinnen, eventuell Mitglieder von Selbsthilfegruppen, können an den Vorträgen über Vorsorge, Diagnostik, Therapie und Nachsorge teilnehmen. Fritschka betont, dass die Referenten allgemein verständlich vortragen. Anschließend ist Gelegenheit zum Austausch; aus früheren Veranstaltungen wissen die Mediziner, dass häufig das Gespräch mit den Patientinnen beide Seiten voranbringt.
Bei einem Rundgang um 12.30 Uhr und um 15 Uhr stellt sich die Sinntalklinik vor. Ab 14 Uhr gibt es eine ganze Reihe von Angeboten, um die Klinik und die dort möglichen Therapien kennenzulernen.
Gleichzeitig ist in der Hartwaldklinik eine Morbus-Crohn-Selbsthilfegruppe aus Thüringen mit etwa 50 Mitgliedern zu Gast. Christoph Reichel hält einen Vortrag über chronisch entzündliche Darmerkrankungen, eines der Spezialgebiete der Hartwaldklinik. Außerdem bekommen die Gäste eine Führung durchs Haus.
Die Veranstaltung sehen die Organisatoren auch als Zukunftssicherung der Reha. Etwa 60 Prozent der Patienten in der Sinntalklinik kommen wegen einer Tumorerkrankung, in der Hartwaldklinik sind es 40 bis 50 Prozent.
Beide Häuser sind heuer gut belegt. Mit etwa 98 Prozent Belegung werden sie das Jahr abschließen, schätzen die Chefärzte heute. Doch die Vergangenheit hat gezeigt, wie schnell Einbrüche in der Belegung passieren können. Deswegen sehen sie den Reha-Tag auch als Engagement für die Zukunft. 2009 soll es ein Symposium zu Prostatakrebs geben.