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RHÖN: Geschäftsführer Michael Pfaff: „Es ist noch Luft nach oben“

RHÖN

Geschäftsführer Michael Pfaff: „Es ist noch Luft nach oben“

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    Die Rhön präsentieren: Michael Pfaff von der Tourismus GmbH Bayerische Rhön und Webseiten-Manager Axel Lang präsentierten im Juni 2010 die neue Tourismus-Internetseite rhoen.info.de
    Die Rhön präsentieren: Michael Pfaff von der Tourismus GmbH Bayerische Rhön und Webseiten-Manager Axel Lang präsentierten im Juni 2010 die neue Tourismus-Internetseite rhoen.info.de Foto: Foto: Renninger

    (lena) Die Rhön geht mit gutem Beispiel voran. Das sieht zumindest der Deutsche Landkreistag so. In seiner Schrift mit dem Titel „Organisation und Finanzierung der Tourismusförderung in den Landkreisen“ wurde untersucht, wie die Landkreise mit Tourismus umgehen.

    Insgesamt sind in der Broschüre elf Tourismusregionen aufgeführt, in dem Unterkapitel „Erfolgsfaktor Organisation und Personal“ ist neben dem Tegernseer Tal und dem Harz die Rhön als Beispiel genannt. „Wenn drei Regionen als vorbildliche Organisationsformen genannt werden und die Rhön ist darunter, dann ist es schon beachtlich“, sagt Michael Pfaff, Geschäftsführer der Tourismus GmbH Bayerische Rhön.

    In dem Mittelgebirge arbeiten fünf Landkreise aus drei Bundesländern zum Zweck der gemeinsamen Vermarktung als Tourismusdestination zusammen, heißt es in der Schrift. Weiter ist in dem Text die Arbeitsstruktur erklärt, wie beispielsweise die Arbeitskreise, die gemeinsame Aktivitäten umsetzen. Zudem heißt es, dass es keine Fusion der drei für das Marketing zuständigen Tourismusorganisationen wegen der unterschiedlichen Förderstrukturen in den drei Bundesländern gibt.

    Michael Pfaff sagt, dass dies dem Föderalismus in Deutschland geschuldet ist. Der bayerische Teil des Biosphärenreservats untersteht dem Bezirk Unterfranken, der thüringische Teil dem Land Thüringen und der hessische Teil dem Landkreis Fulda. Das mache es organisatorisch schwierig, so Pfaff. Die Zusammenarbeit gelingt trotzdem, der Deutsche Landkreistag beschreibt sie als „sehr erfolgreich“. Über die Rhön Marketing GbR gibt es eine gemeinsame Internetseite und ein gemeinsames Unterkunftsverzeichnis. Jedes Bundesland hat seinen eigenen Aufgabenbereich. Bayern ist beispielsweise für den Internetauftritt, die Messen und das Merchandising zuständig, Hessen macht die Pressearbeit und Thüringen kümmert sich um das regionale Qualitätsmanagement und die Schulungen. „Alles was wir machen, ist aufgeteilt“, sagt Geschäftsführer Pfaff, „ein gemeinsames Auftreten ist wichtig und wir müssen als Einheit denken und die Dienstleistungen zentralisieren.“

    Trotz des Lobes des Deutschen Landkreistages sieht Michael Pfaff bei der Tourismus GmbH Rhön noch Entwicklungspotenzial. Die Internetbuchung der Unterkünfte stecke beispielsweise noch in den Kinderschuhen. „Die Hotels sind noch sehr abwartend.“ Es gibt noch zu wenig Angebote an online-buchbaren Hotels.

    Vielleicht liege es auch daran, dass die Rhön eine Region mit wenigen großen Häusern ist. Nur sechs Prozent der Übernachtungsbetriebe haben mehr als 50 Betten, 30 Prozent haben zwischen zehn und 49 Betten und 64 Prozent fallen in den nichtgewerblichen Bereich mit weniger als neun Betten. „Es gibt zentrale Tourismusorte in der Rhön ohne Hotels, wie Bischofsheim“, sagt Pfaff. Die Nachfrage nach Hotels sei da.

    Michael Pfaff wünscht sich auch, dass die Tagesgäste mehr Geld in der Region lassen. Durchschnittlich seien es 23 Euro, in der Rhön allerdings nur 15,90 Euro. Pfaff sieht den Grund unter anderem auch darin, dass es in vielen Dörfern keine Gastronomie mehr gibt und dass die regionalen Produkte nicht so gut an den Mann gebracht werden. „Ich wünsche mir regionale Läden, um die Produkte dem Gast zugänglich zu machen.“ Gute Ansätze gibt es bereits, aber in der Breite sei es noch zu wenig, so Pfaff. „Es ist noch Luft nach oben.“

    Die Rhön muss als Standortvorteil, nicht als Standortnachteil begriffen werden. Die Lage in der Mitte Deutschlands, nicht weit entfernt von den Ballungsräumen Nürnberg und Frankfurt, ist für Kurzurlaube ideal. Teilweise haben Einheimische Probleme mit dem Image der Rhön. Die arme, karge Rhön wie vor 50 Jahren gibt es nicht mehr, sagt Pfaff, „es hat sich gewaltig was getan.“

    Mittlerweile nimmt Michael Pfaff auch ein Zusammengehörigkeitsgefühl der Rhöner wahr, aber das Selbstbewusstsein sei noch nicht so sehr ausgeprägt. „Der Stolz nach außen ist noch viel zu wenig“, sagt Pfaff.

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