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KOTHEN: Gründer waren 17 „militärische Männer“

KOTHEN

Gründer waren 17 „militärische Männer“

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    Die Soldaten- und Kriegerkameradschaft in Kothen feiert 125-jähriges Bestehen: Links und rechts unten Bilder aus dem Jahr 1963 von der Feier des 75-jährigen Bestehens. Rechts oben: Die erste Vereinsfahne der Kameradschaft aus dem Jahr 1889, die damals noch „Krieger- und Kampfgenossen-Verein Kothen“ hieß.
    Die Soldaten- und Kriegerkameradschaft in Kothen feiert 125-jähriges Bestehen: Links und rechts unten Bilder aus dem Jahr 1963 von der Feier des 75-jährigen Bestehens. Rechts oben: Die erste Vereinsfahne der Kameradschaft aus dem Jahr 1889, die damals noch „Krieger- und Kampfgenossen-Verein Kothen“ hieß. Foto: Fotos (3): Soldaten- und Kriegerkameradschaft Kothen

    Es war am Mittwoch, 11. Mai 1888, vor 125 Jahren. Im Schulsaal in Kothen kamen um 15 Uhr 17 „militärische Männer“ zusammen. Grund ihres Treffens war die Gründung des „Krieger- und Kampfgenossen-Vereins Kothen“. Ähnliches passierte seinerzeit nach dem Preußisch-Österreichischen Krieg von 1866 und dem Frankreichfeldzug 1870/71 an vielen Orten. Vereinslokal wurde das Gasthaus „Zum Tremerischen“.

    Melchior Aland war der Vorsitzende der ersten Stunde. Er blieb es 34 Jahre. Friedrich Hauck war sein Stellvertreter. 27 Mitglieder traten bei. Soziale und kameradschaftliche Dienste für die Hinterbliebenen waren Sinn und Zweck des Vereins, heißt es in der Chronik. Für 50 Pfennige wurden die Mitglieder in den Verein aufgenommen, der monatliche Beitrag kostete 10 Pfennige.

    304 Mark kostete die Vereinsfahne, die am 31. Mai 1889 gesegnet wurde. 1912 folgte das erste Kriegerdenkmal, das an der heutigen B27 steht. Im August 1926 wurde das Denkmal erweitert um zwei Löwen für 500 Reichsmark.

    In der Nazizeit durfte der Verein bestehen bleiben, anders als viele andere, allerdings nur, weil dem Ausschuss des Vereins sechs NSDAP-Mitglieder angehörten. Allerdings wurde befohlen, die Fahne abzugeben. Von damals gibt es keine Eintragungen ins Protokollbuch.

    1956 meldeten sich 20 Kameraden, die den Verein wieder aufleben lassen wollten. Allen voran Heinrich Klein als Vorsitzender, Karl Mott sein Stellvertreter. Mitglieder der Kameradschaft holen im gleichen Jahr die Fahne aus Schweinfurt zurück in die Rhön. Der Verein wurde umbenannt, von Krieger- und Kampfgenossen-Verein“ in „Krieger- und Kameradschaftsverein“.

    Nach dem Beitritt zum Bayerischen Soldaten- und Kriegerbund (BSB) nannte sich der Verein „Krieger- und Soldatenkameradschaft Kothen“. Diese Bezeichnung änderte sich mit einer neuen Vereinssatzung noch einmal in „Soldaten- und Kriegerkameradschaft Kothen“.

    Das 80-jährige Bestehen feierte die Kameradschaft bereits 1966, zwei Jahre vor dem eigentlichen Jubiläum. Grund war die Einweihung des Ehrenmals. Als Zeichen der Zusammengehörigkeit erhielt der Verein bei der Feier des 90-jährigen Bestehens 1979 das Wappen des Panzerartilleriebataillons in Wildflecken. Bis 1995 mussten neue Mitglieder der Kameradschaft gedient haben, dann entfiel diese Regelung.

    Das Durchschnittsalter der Soldaten- und Kriegerkameradschaft schätzt Schriftführer Walter Schmidt auf 50 Jahre. „Es kommen immer wieder Junge nach“, sagt er. „Nachkömmlinge von Mitgliedern oder auch zugezogene, ehemalige Soldaten, die sich zum deutschen Soldatentum bekennen und es pflegen.“ Nach 113 Jahren gab es 2002 für 6000 Euro eine neue Fahne.

    1985 richtete die Kameradschaft die erste Friedenswallfahrt des BSB-Kreisverbandes Bad Kissingen auf den Maria Ehrenberg aus. Ein weiteres Mal organisierte sie die Veranstaltung im Jahr 2004. Dieses Datum war besonders denkwürdig, da am 6. Juni 1944 die Alliierten in der Normandie unweit von Ranville landeten. Dort war am 5. Juni 2004 ein Partnerschaftsvertrag zwischen Motten und Ranville unterzeichnet worden.

    „Alle Soldaten- und Kriegerkameradschaften aus dem Landkreis mit Ortsvereinen nehmen daran teil“, sagte Schriftführer Walter Schmidt über die Friedenswallfahrt. Auch heuer richtet der Verein sie wieder aus, im Jahr seines 125-jährigen Bestehens. Die Friedenswallfahrt ist am Sonntag, 23. Juni, in Form eines Zuges der Fahnenabordnungen zum Gottesdienst am Freialtar des Kothener Kriegerdenkmals. Aufstellung ist um 8.30 Uhr, die Friedenswallfahrt startet um 8.45 Uhr. Es folgt um 9.45 Uhr die Totenehrung mit Kranzniederlegung. Der Festzug geht um 10 Uhr zum Festplatz. Dort spielen die Döllautaler zum Frühschoppen. Grußworte, ein Abriss der Chronik und Ehrungen langjähriger Mitglieder folgen um 10.45 Uhr. Danach ist Festbetrieb. Ab 17 Uhr spielt die Kapelle „Sunshine“. Besucher können eine Ausstellung mit Modellen von Militärfahrzeugen besichtigen. Es gibt Pferdereiten und einen Luftballonwettbewerb. Am Montag, 24. Juni, werden um 18 Uhr Feierabendschoppen und Schlachtschüssel am Festplatz serviert.

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