„Heute schon gestreckt? Wer nicht, ist dümmer als Hund und Katz“. Mit lockeren Sprüchen gab Gesundheitspädagogin Astrid Hartenberger (Murnau) beim Landfrauentag in der Rhönfesthalle Impulse zum Jahresthema „Miteinander auf dem Weg“. Ihr Referat verging wie im Flug, zumal die Gymnastiklehrerin und Gesundheitspädagogin die Landfrauen und die wenigen Männer abschließend noch kleine gymnastische Übungen vollführen ließ – eine Gedenkminute für die Seele inbegriffen.
Arbeit der Landfrauen
Man bekommt jeden Tag Lebenskraft geschenkt, die sollte sinnvoll eingesetzt werden, sagte Hartenberger. Wer mit anderen unterwegs sein will, müsse erst den Weg zu sich selbst finden. Bevor Seele oder Geist schon auf die Reise gingen, sollte beispielsweise erst der Körper geweckt werden, legte die Gesundheitspädagogin den Landfrauen ans Herz. „Wir dürfen auch mal faul sein“ und sollten uns trotzdem lieben, auch wenn keine Leistung erbracht wurde, lautete eine weitere Lebensweisheit. Hartenberger forderte alle auf, den Weg der Lebenserfahrungen bewusster zu gehen und die Liebe mit ins Gepäck zu nehmen. Angst sei der größte Feind der Liebe. Niemand habe das Recht, einen anderen als minderwertig anzusehen.
Nach dem ökumenischen Gottesdienst mit dem evangelischen Pfarrer Joachim Pennig und Pater Markus Reis aus Münnerstadt ging Kreisbäuerin Rita Jörg auf die Arbeit der Landfrauen ein. Wichtig seien die gesundheits- und ernährungsbildenden Vorträge in den Ortschaften. Als weiteres Projekt führte sie die Herzkissen für brustkrebskranke Frauen an, von denen 300 ins Leopoldina-Krankenhaus nach Schweinfurt gegangen waren. Die am Donnerstag beim Landfrauentag eingesammelten Spenden bekommen heuer die Behinderten, sagte Jörg.
Frage-Antwort-Spiel
Eine Frage- und Antwortrunde veranstaltete die Kreisbäuerin zusammen mit Burkardroths Bürgermeister Waldemar Bug, Landrat Thomas Bold, dem Bezirkspräsidenten des Bauernverbands, Bernhard Weiler, der Bezirksbäuerin Astrid Baum und weiteren Mitgliedern des Bauernverbands. Themen waren der Erhalt der Landwirtschaft, die Stellung der Arbeit der Landfrauen im Landkreis und die Unterstützung des Landkreises bei der ländlichen Entwicklung.
Unterstützend und sehr wichtig ist auch die Arbeit von Katharina Denk aus Oberbayern. Sie ist selbstständige Dorfhelferin, kommt aus der Landwirtschaft und ist derzeit in Oberthulba zu Hause. „I wollt was anders seg'n“, sagte sie und dabei landete sie in der Rhön. Ihre Arbeit ist vielseitig: Sie hilft im Stall, unterstützt die Bäuerinnen vor und nach Entbindungen im Haushalt oder ermöglicht durch ihren Einsatz auch, dass Frauen zur Kur gehen können.
Aus der Landwirtschaft stammt die Althäuser Bäuerin Helene Bieberich, die den landwirtschaftlichen Betrieb daheim mit ihrem Mann zusammen führt. Viel Handarbeit musste früher im Stall, beim Kartoffeln rausholen und Kleeböck aufstellen geleistet werden, sagt sie. Heute, sagt sie, sei dank moderner Technik vieles einfacher zu bewältigen. Wie früher arbeite sie auch heute noch im Stall. Zu ihren Aufgaben zählt die Betreuung der 15 Milchkühe und die Nachzucht der Kälber.