(iko) Mit einem Ständchen stimmten sich die Singenrainer Feuerwehrleute auf ihre Jahresversammlung ein. Grund waren die Geburtstage der beiden Ehrenkommandanten Werner Fuß und Ludwig Wehner. Mit dem Feiern ging es weiter, wurde doch mit Kommandant Hans Kober ein Mann verabschiedet, der in den vergangenen 27 Jahren die Feuerwehr des kleinen Dorfes geprägt hat. Er trat nicht mehr zur Wiederwahl an.
Kober war erst Schriftführer im Vorstand der Feuerwehr. Dann fungierte er als stellvertretender Kommandant der Floriansjünger. In den vergangenen zwölf Jahren stand Kober an der Spitze der Wehr. Ohne die Hilfe seiner Frau hätte er das nicht geschafft, eröffnete der scheidende Chef der Floriansjünger seinen Rückblick. Sie habe ihn unterstützt bei der Vorbereitung von Aktivitäten, sie habe ihm geholfen beim Schreiben von Reden, aber auch dadurch, dass sie immer für ihn da gewesen sei. Diese Unterstützung benötige man als Kommandant der Singenrainer Wehr auch, so Kober.
Denn in dem kleinen Ortsteil des Markts Schondra hat die Feuerwehr mehr Aufgaben als nur das Löschen von Bränden oder das Helfen bei Unglücken. „Als Kommandant ist man Mädchen für Alles, da die Feuerwehr der einzige Verein in Singenrain ist“, so Kober. So organisiert die Feuerwehr Ausflüge nicht nur für Mitglieder. Sie hält Motorsägenlehrgänge ab, lädt traditionell zu Fasching, Preisschafkopf und Seniorennachmittagen. Sie stellt den Maibaum auf und tritt an beim Volkstrauertag. „Somit sind wir Singenrainer autark. Wir haben eine eigene Kirche, eine Musik, die Feuerwehr, ein Wirtshaus“, so Kober.
Nicht ohne Stolz blickt er auf seine Amtszeit zurück, da sich viel bewegt habe. So wurde in Singenrain ein Festplatz gefunden und Strom und Wasser dorthin gelegt. Auf dem Platz wurden schon das 120-jährige und 125-jährige Bestehen der Wehr gefeiert. Heuer steht mit dem 130-Jährigen vom 3. bis 5. Mai bereits das nächste große Fest der freiwilligen Feuerwehr Singenrain an. Da man mit der Zeit gehen oder voraus sein müsse, seien viele technische Neuerungen eingeführt und Umbauten am Vereinsheim vorgenommen worden. Die Singenrainer Wehr sei mehrmals Vorreiter gewesen, betonte Kober. So war sie eine der ersten, die für ihre Mitglieder Polohemden anschaffte, als legere Alternative zur Uniform. Kober dankte allen Floriansjüngern und den übrigen Dorfbewohnern für das kameradschaftliche Klima im Ort, wo man sich auf jeden verlassen könne. Nur so könnten viele Ideen umgesetzt werden. Jung und Alt helfen zusammen, ob beim Wirtshausdienst, bei der Neugestaltung des Vereinsheims oder beim Schreiben der Dorfchronik. Bürgermeister Klemens Markert und Kreisbrandinspektor Marco Brust sprachen sich lobend über die Singenrainer Feuerwehr aus. Unter Hans Kober sei „echt viel gegangen“, so Brust. Zum neuen Kommandanten der Singenrainer Wehr wurde Kobers bisheriger Stellvertreter Roland Müller gewählt. Klaus Weigand ist neuer Stellvertreter. Harald Morshäuser (Kassier), Robert Werner (Schriftführer), Hartmut Reuter (Wirt), Hubert Römmelt und Andreas Wehner (Vertrauensleute) komplettieren den Vorstand. Mit Jens Sterker (16) und Jonas Römmelt (15) verfügt die Wehr außerdem über zwei neue Aktive.