(dübi) Grausam ging es zu in den letzten beiden Tagen des US-Bürgerkrieges 1865 bei Fort Stetman. Nach einer Schlacht mit über 5000 Toten waren die Südstaatler besiegt.
Am Wochenende marschieren Blau- und Grauröcke wieder. Tote wird es keine geben. Rund 300 Hobby-Soldaten aus ganz Europa spielen für sich Szenen der beiden letzten Kriegstage nach. Auf Publikum stellen sich die Organisatoren dieser geschlossenen Veranstaltung lieber nicht ein. Der ehemalige Standortübungsplatz Oberwildflecken ist bereits seit rund 15 Jahren Treffpunkt der verschworenen Gemeinschaft.
„Fragen Sie einfach nach General McCoy“, verabredet sich Hauptorganisator Klaus Bunde für Freitag im Zeltlager zu einem Termin mit dem Reporter. Unter seinem historischen Alias-Namen ist der 78-Jährige unter den Gleichgesinnten besser bekannt.
Jahr für Jahr nehmen sich die Darsteller auch aus Belgien, Dänemark, Tschechien und Italien andere Bilder aus dem fünf Jahre währenden Bürgerkrieg vor. Angemeldet sind auch schon sechs Pferde zur Darstellung von Kavallerie sowie ein Dutzend Kanonen und Haubitzen.
„Das rummst ganz schön“, beschreibt Bunde alias General McCoy die Wirkung der Schwarzpulver- Geschütze. Pulver wird auch in Gewehren und Pistolen abgefeuert, aber natürlich ohne Geschosse. Gespielt wird nach einer strengen Dramaturgie, denn das Ergebnis ist ja vorgegeben.
Bereits ab Donnerstag treffen die Teilnehmer zum möglichst originalgetreuen Campieren ein. „Da werden Sie kein Plastik sehen“, verspricht Bunde.
Am Freitag und am Samstag werden die Gefechte nachgespielt. Am Sonntag ist Abreise, die Bürgerkriegs-Freaks tauchen wieder in ihren mitteleuropäischen Alltag ein.