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REICHENBACH: Ideale gegen die raue Wirklichkeit: Klaus-Dieter Guhling - Meister vom Stuhl

REICHENBACH

Ideale gegen die raue Wirklichkeit: Klaus-Dieter Guhling - Meister vom Stuhl

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    Gut 20 Mitglieder zählt die Loge, der Guhling seit zwölf Jahren angehört und die sich regelmäßig alle 14 Tage im Hotel Sächsischer Hof trifft. Auch wenn die Zeiten, da die Freimaurer staatlichen Repressalien ausgesetzt waren, der Vergangenheit angehören, ein Hauch von Mystik und Geheimnis umweht die Freidenker immer noch. Was vor allem daran liegen mag, dass zur rituellen Tempel-Arbeit, wie die Freimaurer die Verehrung des Baumeisters aller Welten nennen, keine Außenstehenden zugelassen sind und dass die Vertraulichkeit des gesprochenen Wortes einer der Grundpfeiler der Freimaurerei ist.

    Heilende Ausstrahlung

    Es ist gerade die Vertraulichkeit, die Guhling neben den meditativen und philosophischen Aspekten an den Treffen so sehr schätzt. Und die Gewissheit, im Grunde überall in der Welt auf Menschen treffen zu können, mit denen er sich in besonderer Weise verbunden fühlen kann. „Man wird herausgenommen aus dem profanen Leben mit seinen Schwierigkeiten und erlebt die Handlung, die im Vollzug eine heilende, beruhigende Ausstrahlung hat“, sagt Guhling über die Tempelrituale.

    Freimaurer kann den Regeln gemäß „jeder freie Mann von gutem Ruf werden“, wobei Guhling den Begriff „frei“ heute eher als „frei von Vorurteilen gegenüber anderen Religionen, Rassen und Überzeugungen“ interpretiert. Denn Toleranz, Brüderlichkeit und Menschenliebe sind entscheidende Kriterien, denen sich die Freimaurer verpflichtet fühlen. Anders als den Angehörigen vieler Religionen geht es ihnen aber nicht um die Überzeugung anderer, sondern um die permanente Arbeit an sich selbst.

    Unbehauene Steine

    „Wir verstehen uns als unbehauene Steine“, erklärt Guhling und verweist auf die gedanklichen Ursprünge der Freimaurerei in den Dombauhütten des Mittelalters. Daher auch die Werkzeuge, wie Meisel und Spitzhacke, mit denen sich jeder in einem Prozess der Selbsterkenntnis behauen soll, bis der Stein in den „Tempel des Humanismus“ passt. Womit auch die Wurzeln der Freimaurerei – der Humanismus und die Aufklärung – freigelegt wären. Obwohl Freimaurer keine Dogmen akzeptieren, hält Guhling, der der evangelisch-lutherischen Kirche angehört, Religiosität für eine Grundvoraussetzung. „Es ist notwendig, dass jemand etwas glaubt“, sagt er, weiß aber auch auch, dass die katholische Kirche noch immer gegen das Freimaurertum große Vorbehalte hegt.

      Online-Tipp

    Mehr im Internet unter www.georg-liberalitas.de

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