(mm) Bei der VR-Bank Bad Kissingen-Bad Brückenau ist eine weitere Ära zu Ende gegangen. Kurz vor seinem 63. Geburtstag wurde Herbert Bolzt in den Ruhestand verabschiedet. Bei einem Festakt im Kursaalgebäude des Staatsbades dankten ihm Aufsichtsrat, Vorstand und Kollegen im Beisein zahlreicher Vertreter von Verbundpartnern und Politik.
Seit 1980 lenkte Bolzt die Geschicke der VR-Bank mit. Im Genossenschaftsverband war er über 45 Jahre tätig. Für Hans Beudert war es die dritte Verabschiedung eines Vorstandskollegen innerhalb von neun Monaten. Doch so unterschiedlich wie die Persönlichkeiten der ausgeschiedenen Dr. Gerhard Schumm, Gerald Kelz und Herbert Bolzt sind, so unterschiedlich waren die Abschiedsfeiern.
Beudert sagte, dass Herbert Bolzt der Abschied relativ leicht fallen könne, weil er nach jahrzehntelanger Arbeit sein letztes Geschäftsjahr besonders erfolgreich abschließt. So etwas nenne man Timing. Bolzt könne mit Stolz zurückblicken und sicher sein, eine bestens bestellte VR-Bank zu verlassen.
Angefangen habe alles im Jahr 1964 mit der Lehre bei der damaligen Volksbank Bad Brückenau. Bolzt war in verschiedenen Geschäftsstellen Kundenberater und wurde bereits 1971 stellvertretender Leiter der Filiale Bad Kissingen. 1974 übertrug man ihm für sechs Jahre die Innenrevision. 1980 bot man ihm ein Amt im Vorstand an. Beim Bankführungsseminar in Montabaur holte sich Bolzt die dazu notwendige Qualifikation, mit dem Abschluss als diplomierter Bankbetriebswirt. Mit 33 Jahren wurde er in den Vorstand der Volksbank Bad Brückenau berufen.
In 30 Jahren an der Spitze des Geldinstituts wurden einige Fusionen gemeistert. 1994 stand der Umzug ins neue Bankgebäude in der Unterhainstraße in Bad Brückenau an. Damit verbunden war eine neue Organisation der Bank. Bolzt übernahm das Ressort Betrieb und Marktfolge. 2002 ging die Brückenauer Volksbank die Ehe mit der Raiffeisenbank Bad Kissingen ein – erneut ein zukunftsweisender Schritt für die Bank. Für seine Verdienste im Genossenschaftswesen bekam Bolzt 1989 die silberne Ehrennadel des Genossenschaftsverbandes Bayern, 2004 die goldene Ehrennadel des Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverbandes. „Sie waren kein Mann der lauten Worte, doch am Ende hatte ihr Wort Gewicht“, resümierte Hans Beudert. Bolzt habe seine Entscheidungen immer mit gesundem Menschenverstand gefällt.
Aufsichtsratsvorsitzender Hubert Schott brachte seine Abschiedsrede in Reimform zu Gehör. Dabei kam das gute Miteinander zwischen Aufsichtsrat und Vorstand zum Ausdruck. Als Überraschungsgast überbrachte Gerhard Schumm, langjähriger Vorstandskollege von Bolzt, Abschiedsgrüße in musikalischer Form, mit dem Lied „Mit 66 Jahren“ von Udo Jürgens.
Für den Genossenschaftsverband Bayern sprach Karl Hippeli, Bezirkspräsident für Unterfranken, stellvertretend auch für die Verbundpartner R+V-Versicherung, Allianz-Versicherung, DZ-Bank und Union-Investment. Bolzt war zehn Jahre lang Geschäftsführer der „Raiffeisen Immobilien GmbH für den Bereich Main-Rhön und 16 Jahre im Beirat der R+V-Versicherung.
Stellvertretend für die Mitarbeiter bedankte sich Frank Rüttiger für die menschliche Zusammenarbeit. Am Ende nutzte Herbert Bolzt die Gelegenheit zu einem persönlichen Rückblick. Er erzählte Anekdoten aus 46 Jahren in der Bank und dankte: „Sie waren eine Mannschaft, die nicht nur ihre fachlichen Aufgaben hervorragend bewältigte, sondern auch menschlich ausgezeichnet harmonierte. Sie haben es mir leicht gemacht, meine Führungsaufgaben wahrzunehmen“, dankte er.