Bevor die Umstellung realisiert werden kann, muss aber erst einmal die gesamte in den 90er Jahren damals noch von der Gemeinde aufgebaute Breitbandkabelanlage auf Herz und Nieren überprüft werden, um herauszufinden, ob die vorhandene Technik für die neuen Dienste ausreicht. Eine Aufgabe für die im Auftrag der NEFtv (Nürnberg, Erlangen, Fürth tv) Nachrichtentechniker Jürgen Zehrer und sein Kollegen, der Elektromeister Thomas Richter in Maßbach unterwegs sind.
180 Verteil-Zentralen
Gut 180 Kabelverteil-Zentralen, wie man sie überall in den vier Ortsteilen des Marktes findet, werden untersucht. Zwischen vier und 20 Häuser werden von einer Zentrale bedient. Dabei geht es auch darum, herauszufinden, welche Kabel ausgetauscht werden müssen. Eine Arbeit, die witterungsabhängig ist. „Unter fünf Grad geht nichts mehr“, sagt Breitbandkabel-Maßbach-Geschäftsführer Rudolf Gabler. Weil sonst die Gefahr besteht, dass die Kabel brechen. Und so wird es denn noch mindestens bis Mitte nächsten Jahres dauern, bis alle Maßbacher über das im Fachjargon „Triple Play“ genannte Angebot verfügen können. Darunter versteht man eine Kombination zwischen Fernsehen, Internet (cablesurf.de) und Telefonie (cablefon).
Mehr Heimarbeitsplätze
Die neuen Dienste stehen dann auch den Gewerbetreibenden in Maßbach zur Verfügung. „Die Nutzung von Internet und Telefon über Flatrates mit monatlichen Festpreisen rechnet sich bei den Betrieben besonders“, wird Bürgermeister Johannes Wegner in einer Pressemitteilung von NEFtv zitiert. Rudolf Gabler sieht hier eine Chance, die Zahl der Heimarbeitsplätze auszubauen. Dabei erinnerte er an ein von ihm betreutes Projekt anlässlich der Expo 2000 im unterfränkischen Retzbach. Dort seien nach der technischen Aufrüstung immerhin gut 20 Personen in die Lage versetzt worden, via leistungsstarkem Internet einen Großteil ihrer Arbeit von zu Hause aus zu erledigen.
Wegner hatte sich auch dafür stark gemacht, dass die Gemeinde ihren Anteil am Kabelnetz über 75,1 Prozent an die NEFtv verkauft hat, die bereits zuvor mit 24,9 Prozent beteiligt war. Im Gegenzug hatte sich der neue Eigner nicht nur verpflichtet, das Netz aufzurüsten, sondern auch das Intranet zur Überwachung der Wasserversorgung beizubehalten.