„Eigentlich müssten wir Jäger sagen: Ab 1. Januar geht keiner von uns mehr auf die Jagd und zur Hege. Dann werden die großen Schreier und Gegner sehen, wie wichtig und notwendig die Jägerschaft für die Allgemeinheit ist!“ Mit diesem von Enttäuschung geprägten Schlusssatz setzte Vorsitzender Peter Gleissner einen Markstein an das Ende der sehr informativen und in ruhigen Bahnen verlaufenen Kreisversammlung der Jäger.
Denn mit immer mehr Auflagen und Verordnungen werden ihnen die ihr von der Gesellschaft übertragenen Aufgaben, aber auch ihre Leidenschaften und Hobbys, erschwert und vermiest. Grund für diesen verzweifelten Aufruf war unter anderem ein Urteil des EGMR (Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte) hinsichtlich der Zwangsmitgliedschaft der Grundstückseigentümer in Jagdgenossenschaften.
Begonnen hatte die Mitgliederversammlung des Jägervereins mit versöhnlichen Tönen, die 15 Bläser der Jagdhorn-Bläsergruppe bliesen Signale zum Auftakt. Mehr als 60 Leute nahmen an der Versammlung teil. Dem Jägerverein gehören 244 aktive Mitglieder an.
„In diesem Jahr konnten wir 14 Neumitglieder in unseren Reihen aufnehmen, das ist sehr erfreulich“, gab der Vorsitzende bekannt.
Symposium im Tattersall
Bei den aktuellen Themen ging es zuerst um die oben genannte EGMR-Entscheidung. Dazu wird es bei der am 12. April 2013 im Tattersall in Bad Kissingen stattfindenden Hegeschau ein Symposium geben, zu dem Jäger, Jagdgenossen, Vertreter des Bauernverbandes, aber auch Politiker zahlreich eingeladen sind.
Das vorliegende Verbiss-Gutachten hat überraschende Ergebnisse erbracht: Die Abschusspläne müssen nicht erhöht werden. Die verschärfte Auslegung des Waffengesetzes wurde ebenso diskutiert wie das Wiederauftreten der Fuchsbandwurm-Gefahr. Ebenso angesprochen wurde die Nutzung des angeschafften Messgerätes für Radium/Cäsium-Belastung bei Wildbret. Nach der Verlesung der Kassenberichte 2009 bis 2011 stand der Hauptpunkt des Tages an, die Bekanntgabe der Paragrafen und der Beitritt zur Rechtsschutz-Versicherung speziell für Jagd im Rahmen des Bayerischen Jagverbandes.
Nach ausführlicher Vorstellung des neuen Versicherungswerkes durch Wilfried Scherdel, ein Jagdkollege und Versicherungsfachmann aus Mittelfranken, und sachlicher Diskussion, beschlossen die Versammlungsteilnehmer einstimmig als Jägerverein Bad Kissingen den Beitritt.
Den erstmaligen Beitrag zum Rechtsschutz übernimmt die Vereinskasse. Der Jungjäger-Referent berichtete von Stammtischtreffen, praktischen Ideen wie der Teilnahme am Rakoczy-Festzug und einem angedachten Jagdhornbläser-Konzert im Anschluss. Ebenso gebe es Überlegungen für ein Frühlings-Anschießen, um den zu wenig genutzten Schießstand zu aktivieren.
Der stellvertretende Vorsitzende Alfons Hümpfer zeigte sich etwas enttäuscht über die seiner Meinung nach zu geringe Beteiligung der Jäger an den Versammlungen. Überhaupt müssten sie bei Öffentlichen Veranstaltungen mehr präsent sein und Flagge zeigen.
Für jahrzehntelang währende Treue zum Jägerverein Bad Kissingen wurde eine Reihe von Mitgliedern mit Urkunden und Ehrenzeichen gewürdigt. Auch bei den Jagdhornbläsern gab es zahlreiche Ehrungen.
25 Jahre: Hilmar Kirchner (Burkardroth), Georg Wilm (Oerlenbach), 40 Jahre: Albrecht Heberer (KG), Konrad Röder (KG), Erich Metz (Burkardroth), 50 Jahre: Walter Müller (KG), Wilhelm Müller (Windheim), 60 Jahre: Josef Müller (Windheim), Heinz Roeder (Maßbach). 70 Jahre: Helmut Fischer (KG), besondere Ehrung.
Auszeichnungen der Jagdhornbläser: Erwin Markert, Robert Schmitt, Erich Metz und Wilfried Hesselbach mit der Treuenadel Gold 40, Engelbert Schmitt mit Gold, Christian Stöber mit Silber, Martin Blümm, Arno Schlembach und Frank Wehner mit Bronze.