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MÜNNERSTADT: Japaner kaufen Liebmann-Gruppe

MÜNNERSTADT

Japaner kaufen Liebmann-Gruppe

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    Yoku irasshaimashita: Das ist japanisch, heißt herzlich willkommen, und wird vielleicht auch bald die Begrüßungstafel der M-Glas in Münnerstadt zieren, nachdem der Nipro-Konzern das Unternehmen gekauft hat.
    Yoku irasshaimashita: Das ist japanisch, heißt herzlich willkommen, und wird vielleicht auch bald die Begrüßungstafel der M-Glas in Münnerstadt zieren, nachdem der Nipro-Konzern das Unternehmen gekauft hat. Foto: Foto: Michael Petzold

    Das Rätselraten hat ein Ende. Die japanische Firmengruppe Nipro Corporation mit Hauptsitz in Osaka hat nach monatelangen Verhandlungen die MGlas und die MG sterile Products AG gekauft. Das gab Wolfgang Heidl, der bisherige Vorstandsvorsitzende der MGlas AG, am Freitagmittag in einer Pressemitteilung bekannt. Die Gründe, warum der japanische Konzern den Zuschlag erhalten hat, sollen Anfang nächster Woche bei einem Pressegespräch bekannt gegeben werden.

    Die Liebmann Gruppe stelle im Bereich Primärpackmittel aus Röhrenglas insgesamt eine Verstärkung der Aktivitäten von Nipro dar – vor allem, aber nicht nur in Europa, heißt es in der Mitteilung. Die nicht sterilen und sterilen Spritzen aus Münnerstadt seien für Nipro der Neueinstieg in dieses Marktsegment. Aus diesen Gründen komme der Beibehaltung des Standorts Münnerstadt aus heutiger Sicht eine wichtige Bedeutung zu. „Dies wurde seitens Nipro in den Verhandlungsgesprächen nachdrücklich zum Ausdruck gebracht“, schreibt Heidl.

    Zeitweise sieben Interessenten

    Nach der Entscheidung informierte Heidl zunächst den Betriebsrat, die Beschäftigten wurden durch einen Aushang am schwarzen Brett in Kenntnis gesetzt. Laut Heidl, der weiterhin im Betrieb bleibt, soll Mitte Februar noch eine Betriebsversammlung folgen.

    Die Verhandlungen über einen Verkauf hatten sich seit gut vier Monaten hingezogen. Zeitweise gab es sieben Interessenten an einer Übernahme der Firma, wie Heidl gegenüber der Main-Post erklärte. Darunter auch reine Finanzinvestoren, die aber schon bald aus dem Rennen waren, weil die Firmenleitung Sorge hatte, dass bei einer Zerschlagung und Wiederveräußerung des Betriebs viele der fast 500 Arbeitsplätze verloren gehen könnten.

    Mit dem Verkauf endet die über drei Generationen dauernde Ära der Familie Liebmann. Das Unternehmen war 1920 vom Glasbläser Otto Liebmann im thüringischen Lichte gegründet worden. Nach der Flucht vor den Russen wagte die Familie 1947 in Münnerstadt einen Neuanfang und gründete auf dem Schindberg die Glaswarenfabrik.

    Voraussetzung für die abschließend rechtsgültige Übernahme durch die Nipro Corporation ist die Zustimmung durch das Kartellamt, wobei die Prüfung mehrere Wochen in Anspruch nehmen kann. Bei einem positiven Entscheid könne die endgültige Übertragung der Firmenanteile innerhalb weniger Tage stattfinden, so Heidl weiter.

    Die 1954 gegründete Nipro Corporation betätigt sich, direkt sowie durch seine Tochterunternehmen, hauptsächlich im Bereich Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von medizinischen Geräten, pharmazeutischen Produkten und Glasprodukten, heißt es weiter in der Mitteilung. Nipros medizinischer Geräte-Bereich ist tätig auf dem Gebiet der Herstellung und des Vertriebs von medizinischen Geräten und damit verwandten Produkten – außerdem mit der Entwicklung, Herstellung und dem Vertrieb von Zellkultur-Produkten sowie der Entwicklung und dem Vertrieb von Diabetes-Produkten.

    Nipros pharmazeutischer Bereich beschäftigt sich mit der Forschung, Herstellung und dem Vertrieb von Arzneimitteln, wie etwa Blutderivaten. Zudem ist das global aufgestellte Unternehmen ein Hersteller von qualitativ hochwertigem Glas für den pharmazeutischen Bereich. Nipro und seine Tochterfirmen vertreiben auch Apparaturen zur Herstellung von medizinischen Geräten und sind tätig im Bereich Immobilien-Leasing und Versicherungen (außer Lebensversicherungen).

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