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BAD BRÜCKENAU: Kindergeburtstag mal ganz anders

BAD BRÜCKENAU

Kindergeburtstag mal ganz anders

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    Geburtstag mal anders: Mit Höppegäs, Ratschen, Muckefug und Ofterplotz feierte Manuel Helfrich aus Weißenbach seinen zehnten Kindergeburtstag im Brückenauer Heimatmuseum.
    Geburtstag mal anders: Mit Höppegäs, Ratschen, Muckefug und Ofterplotz feierte Manuel Helfrich aus Weißenbach seinen zehnten Kindergeburtstag im Brückenauer Heimatmuseum. Foto: Foto: Rosalinde Schwarz

    (rimu) Mal ganz anders feierte Manuel Helfrich seinen Kindergeburtstag. Zu seinem zehnten Wiegenfest lud der kleine Weißenbacher seine Freunde ins Brückenauer Heimatmuseum ein. Gemeinsam folgten sie dort den Spuren der Vorfahren aus der Rhön.

    In dem Brückenau von früher gab es ganz schön viel zu sehen und zu erleben. So manche Überraschung hielt Else Prause für die Kinder parat. Als Mitarbeiterin im Heimatmuseum konnten sie den Kindern viel Wissenswertes erzählen.

    „Mein Opa war der Müller der Dornenmühle“, meinte der kleine Raphael, und schon stand die Gruppe mitten im Geschehen. Es schien beinahe, als würde sich das große Mühlrad auf dem Ölgemälde an der Wand drehen. Prause berichtete derweil von den schwer beladenen Karren, die von der Kissinger Straße aus auf den Hof der Dornenmühle fuhren. Die Wagen waren mit Säcken beladen, die prall gefüllt waren mit Korn.

    Als ob der Schuster gleich aus seiner Pause zurückkäme, lag das Schusterwerkzeug in der Schusterecke. Manuel schwang sich gleich auf den alten Schusterschemel. Ahle, Feile, Hammer – Manuel kannte sich aus, denn sein Uropa war früher Schuster, und die Helfrichs haben zu Hause auch noch eine kleine Werkstatt aufgebaut.

    Dass die Kinder früher nur ein paar Schuhe hatten und es meistens zu Ostern ein neues Paar gab, erzählte Else Prause. Zum Ausziehen gab es einen Stiefelknecht. Statt elektrischem Licht gab es damals nur Öllichter.

    Bis zu vier Kinder schliefen einst in einem Bett. Damit der Platz für alle ausreichte, wurde im Sitzen geschlafen. Wärmflaschen waren Luxus, ein Backstein musste zum Erwärmen der Bettfedern genügen.

    Nachdem auch der letzte Winkel der historischen Räume erforscht war, ging die Geburtstagsfeier in der guten Wohnstube des Heimatmuseums weiter. Hier gab es am Bauerntisch einen Ofterplotz. „Das war damals ein Leckerbissen, er kostete beim Bäcker fünf Pfennige“, erzählt Prause.

    „Gab es früher auch Geburtstagsgeschenke, Kerzen und Kuchen“, wollte Manuel wissen. Leider musste er enttäuscht werden. Denn meist fand der Geburtstag nur wenig Beachtung. Es war eben eine arme Zeit.

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