Kleinwenkheim (lk) Der 42-jährige Peter Bieberich hat sein Elternhaus und den gesamten Hof an der Ecke der Dr.-Severin-Illig-Straße/Fridritter Straße 11, in Absprache mit der Würzburger Dorferneuerungs-Direktion, in siebenjähriger harter Arbeit nach eigenen und denkmalpflegerischen Gesichtspunkten saniert.
Christel, seine Frau und er fühlen sich jetzt so richtig wohl in ihrem kleinen Paradies zwischen den vielen Altertümern und den Blumen am Haus und im Hof.
Ihre lang überlegte Entscheidung, die Hofeinfahrt durch die Scheune an die Fridritter Straße zu verlegen, findet heute die Familie Bieberich als richtig und gelungen, denn verkehrsmäßig war die vorherige Einfahrt an der Dr.-Severin-Illig-Straße sehr unfallgefährdet.
Begonnen hat die umfangreiche Sanierungsmaßnahme 1994/95 mit dem Abriss der nicht mehr gebrauchten Nebengebäude Holzlege und Schafstall. 1995 folgte die Dachsanierung des Kuhstalls und 1996 wurde dieser zu einer Werkstatt und Garage umgebaut.
1997 ging es dann weiter mit dem Umbau der Scheune: kompletter Abbau, Erneuerung der Fundamente, Wiederaufbau des alten Fachwerks und Aufstellung des alten, verzierten Scheunentor-Rahmens. Die alten Dachbalken wurden als Holzpflaster genutzt, das Tor ist neu. Ab 2000 wurde mit der Errichtung der Hof-Mauer mit den restlichen Kleinwenkheimer Sand-Bruchsteinen an der Dr.-Severin-Illig-Straße fortgefahren. Außerdem wurde eine Zisterne für die Gartenbewässerung in der Mitte des Hofes eingebaut und der Haus- und Gemüsegarten angelegt. 2001 entstanden die gepflasterten Hofgänge.
2002 wurden der Fränkische Lattenzaun und die historischen Sandstein-Garten-Stöcke, die von Simon Stapf 1849 gesetzt worden waren, hergerichtet. Auch die Original-Pforte fand wieder ihre Verwendung. Eine Abschlussplatte darüber wird noch gesucht. Als Sanierungs-Abschluss hat die Familie Bieberich noch die Anbringung von typischen Fränkischen Fensterläden im Auge.
Als sehenswerte Fundgrube präsentiert sich nun nach der gewaltigen Sanierungsmaßnahme dieses Bieberische Gehöft unterhalb der St. Nikolauskirche. Man kann Original-Viehfutter-Krippen, Schweine-Tröge, Stall-Wasserrinnen, Schleif-Steine und anderes mehr bewundern.
An die ehemalige Blütezeit der Kleinwenkheimer Steinhauer-Epoche erinnern die phantasievollen in Stein gehauenen Steinmetz-Namen Balthasar und Simon in der neuen Stacheten-Bruchsteinmauer an der Dr.-Severin-Illig-Straße.