Die anfängliche Verlegenheit war schnell verflogen. Weil Kondome nun einmal beim Geschlechtsverkehr am besten vor der Ansteckung mit der Immunschwächekrankheit Aids schützen, sollten die jungen Frauen und Männer der Klasse 11G der Kinderpflegeschule bei der Aktion des Gesundheitsamtes zum Weltaidstag am Donnerstag auch mit deren Handhabung vertraut gemacht werden.
Für Erstaunen sorgte, dass man Kondome noch für ganz andere Dinge verwenden kann. Zum Beispiel lassen sie sich zu riesigen Luftballons aufblasen, womit die Reißfestigkeit demonstriert werden sollte. Eine Kondomausstellung informierte über die vielfältigen Größen sowie den Schutz vor ansteckenden Krankheiten und Schwangerschaft in früherer Zeit.
Zur lockeren Atmosphäre trugen nicht zuletzt die Sozialpädagogen des Staatlichen Gesundheitsamtes Bad Kissingen bei. Ute Baches, Rainer Müller, Juditha Weiß und Cathrin Bieler, die in der Sexualkunde- und Schwangerschaftsberatung tätig sind, näherten sich dem Thema in so natürlicher Weise, dass etwaigen Schamgefühlen schnell der Boden entzogen wurde.
Ein übertriebenes Schamgefühl kann nämlich richtig gefährlich werden, wenn deswegen der Schutz vernachlässigt wird. Und so lagen denn die Schwerpunkte der Aufklärung im Erkennen der Ansteckungsgefahr und der Bedeutung der Kondome. Auch der Einstieg in das Thema wurde mit dem Film „Fickende Fische“ behutsam gewählt. Er dreht sich um einen mit HIV-infizierten Jugendlichen und seiner Freundin. Die sich daran anschließenden Fragen aus dem Kreis der Jugendlichen beschäftigten sich auch mit Schwangerschaft und HIV-Infektion.
In den vergangenen Jahren war es dem Gesundheitsamt zum Weltaidstag, der heuer unter dem Motto „HIV-positiv & mitten im Leben“ steht, darum gegangen an einem Stand in der Fußgängerzone in Bad Kissingen möglichst viele Menschen anzusprechen.
Ein tieferer Einstieg in die Thematik war so aber kaum möglich. Das sollte jetzt mit dem BBZ-Besuch erreicht werden. Die Schüler von drei Klassen hatten Gelegenheit, sich intensiv und persönlich mit dem Thema auseinanderzusetzen.