(cpg) Marabus, Bären, Stiere, Bison, Katzen und Eulen als Bronzeplastiken, aber auch menschliche Akte, präsentiert bis zum 1. Juni eine Ausstellung im Kunsthaus Michel in der Manggasse in Schweinfurt. Sie ist dem Bildhauer Reinhard Dachlauer (1922–1995) gewidmet, der aus Würzburg stammt und die letzten Jahre seines Lebens in Eckarts verbracht hat, wo seine Witwe Else Dachlauer noch heute lebt. Im Beisein Else Dachlauers war die Ausstellung in Schweinfurt eröffnet worden. Sie zeigt eine einmalige Konzentration von Dachlauer-Plastiken. Das Kunsthaus MicheI stellt 60 Tierplastiken vor, die der Bildhauer gefertigt hatte. Dachlauer gilt als einer der bedeutendsten Vertreter dieser speziellen Gattung der Plastik gilt. Bei der Eröffnungsrede würdigte Andrea Brandl (Museen und Galerien der Stadt Schweinfurt) die engen Beziehungen des Künstlers zur Region. Mehrere seiner Objekte sind im Besitz der Schweinfurter Museen und Galerien.
Seine Plastiken sind in mehreren Zoologischen Gärten in deutschen Großstädten zu sehen. Hervorzuheben sind etwa die Schuhschnabel-Gruppe im Berliner Zoologischen Garten, der Salamanca-Stier, der seit 1990 unterhalb der Würzburger Festung steht, und der Pelikan im Zoo von Münster. Das berühmteste Werk Dachlauers sind aber „Bulle und Bär“, ein Großauftrag, den er zum 400-jährigen Bestehen der Frankfurter Börse erhielt. Aufnahmen der beiden Bronzen fehlen kaum einem Filmbericht über das Geschehen auf den deutschen Aktienmärkten.
Dachlauer hat unterschiedliche Werkstoffe für seine Tierfiguren verwendet. Bevorzugt habe er die Plastiken detailgetreu in Bronze gegossen, wodurch sie nicht wie die Natur aussehen, sondern authentisches Abbild der Natur seien, hieß es.
Als großer Tierfreund habe Dachlauer das Wesen der Tiere genau beobachtet und sich eingeprägt, um erst dann mit den Arbeiten zu beginnen. Nach Reisen nach Griechenland, Ägypten und in die afrikanischen Tierreservate habe er die massiven, kraftvollen Formen der Tierkörper gefestigt und gleichzeitig reduziert, um deren Charaktere und Dynamik faszinierend in Bronze zum Ausdruck zu bringen.
Kunsthaus Michel, Schweinfurt Manggasse 21, bis 17. Mai: Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr, Samstag von 10 bis 13 Uhr.