Zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen besuchte die Schauspielerin Annekathrin Bach den Landkreis Bad Kissingen. Der erste Besuch war schweißtreibend, nahm Bach doch beim Frauenlauf der Bundespolizei in Oerlenbach teil. Nun schwitzte sie in Bad Brückenau, allerdings zur Entspannung, in der Sauna im Staatsbad.
Der zweite Besuch in der Region geht direkt auf den ersten zurück. Die Brückenauer Kurverwaltung wirbt regelmäßig mit einem Stand beim Frauenlauf in Oerlenbach. Bach, die in der ZDF-Vorabendserie „Küstenwache“ eine Bundespolizistin spielt und heuer die Schirmherrschaft über den Lauf übernommen hatte, wurde neugierig.
„Die Luft, die Ruhe“, schwärmt sie nach drei Tagen in Bad Brückenau. Die hügelige Landschaft hatte sie schon auf der Fahrt nach Oerlenbach für sich eingenommen. „Der Samstag war zum Glück ja herrlich verregnet“, so Bach, es war also Zeit genug, die Saunen im Wellnessbad „Vital Spa“ auszuprobieren und eine Massage zu genießen.
Ganz ohne körperliche Aktivität blieb aber auch das Entspannungswochenende nicht. Zu Fuß ging es – trotz Regens – vom Staatsbad in die Stadt Brückenau. Auf dem Rückweg scheuchte Bach ihren Freund „den Berg rauf“. Sie wollte unbedingt einen anderen Pfad ausprobieren.
Zum Wasserzapfen in die Heilquellenlounge, das war im Staatsbad Bachs erster Weg. Die Schauspielerin zeigte sich überrascht, wie unterschiedlich die verschiedenen Quellen schmecken. „Die Lola-Montez-Quelle wollte ich am besten finden“, erzählt sie, hatte sie über Lola doch vor dem Besuch im Staatsbad einiges gelesen. „Aber naja.“ Die Sinnberger Quelle sagte ihr mehr zu, deren Wasser sei „ein bisschen sprudeliger“.
Abendessen gab's im „Alten Schuster“ in Bad Brückenau. „Der wurde uns empfohlen“, so Bach. Dass Wirt Joe Höttinger sein Lokal erst um 18 Uhr aufsperrt, stimmte die Schauspielerin zwar etwas misstrauisch, sie und ihr Freund blieben aber, als sie sahen, wie immer mehr Gäste geduldig vor der Tür warteten.
Bach saß mit einer alten Schulfreundin Höttingers aus der Berufsschule am Tisch und lernte viel über die Region. „Die haute einen Tipp nach dem anderen heraus.“ Einen würde sie gern ausprobieren – das Kloster Kreuzberg. Doch auf dem Heimweg ist eher ein Abstecher ins Saaletal geplant, um vielleicht noch ein paar Flaschen Wein zurück nach Berlin mitzunehmen.
In Bad Brückenau blieb Annekathrin Bach als Schauspielerin unbehelligt. In Schleswig-Holstein, wo die Serie „Küstenwache“ gedreht wird, werde sie inzwischen öfter angesprochen. Andere Passanten erkennen zwar ihr Gesicht, können es aber nicht sofort einordnen, stellt sie fest. Selbst in der Uniform, die sie für ihre Rolle in der Serie „Küstenwache“ trägt, passiert es gelegentlich, dass sie sie nicht als Schauspielerin wahrgenommen, sondern für eine echte Polizistin gehalten wird – „trotz fünf Beleuchtern“ um sie herum.
Die Polizistenuniform der Küstenwache hängt derzeit jedoch im Schrank. Zurzeit dreht Bach für die RTL-Actionserie „Cobra 11“. Sie spielt in einer Folge eine Gastrolle als Tochter eines verkrachten Actionhelden. Die Dreharbeiten für die ZDF-Serie „Küstenwache“ gehen aber weiter. 26 Folgen werden in einer Staffel gedreht, innerhalb eines Jahres. Den Hauptdarstellern ist aber eine Pause von zwei Folgen pro Staffel vertraglich zugesichert. So kann Bach auch andere Projekte verfolgen.
Einmal im Jahr Theater zu spielen, ist so ein Ziel. Denn zum Theater wollte Annekathrin Bach eigentlich, nachdem sie 2004 das Schauspiel-Diplom der Essener Folkwangschule in der Tasche hatte. Sie startete zu einer Vorsprechtournee durch Deutschland, ähnlich der, die sie einige Jahre vorher an die Schauspielschulen des Landes geführt hatte.
Als sich kein Engagement abzeichnete und Bach schon zu überlegen begann, ob sie den richtigen Beruf gewählt hatte, kam plötzlich das Fernsehen. Eine Rolle in der Sat1-Serie „Unter den Linden“ ebnete ihr den Weg zu weiteren Engagements, etwa in Verfilmungen von Rosamunde-Pilcher-Romanen. Dass sie dabei meist die Gute mimt, damit arrangiert sie sich. „Wenn man blond ist“ und noch dazu in einer Rolle als Polizistin bekannt wurde, sähen einen die Leute eben so, sagt Bach und beneidet ein wenig die Kollegen in den Bösewicht-Rollen. Denn eigentlich hat sie den Beruf als Schauspielerin gewählt, um verschiedene Charaktere darzustellen.
Bach könnte sich das Spielen auch im Staatsbad vorstellen, das für sie eine interessante Kulisse abgäbe. Gar nicht unbedingt für einen Kostümfilm, der zur Entstehungszeit des Bades spielt, eher für einen in den 40er oder 50er Jahren angesiedelte Film, „eine Internatsgeschichte vielleicht“.