Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bad Kissingen
Icon Pfeil nach unten
Bad Brückenau
Icon Pfeil nach unten

BAD BRÜCKENAUER/OBERWILDFLECKEN: Kunden der Bäckerei Albert hat es kalt erwischt

BAD BRÜCKENAUER/OBERWILDFLECKEN

Kunden der Bäckerei Albert hat es kalt erwischt

    • |
    • |

    Morgens um 6 Uhr wird das Esperanto Hotel in Fulda von Albert beliefert. Am Montag kam keiner. Es war Glück, dass an diesem Morgen nicht 800 Frühstücksgäste zu versorgen waren, wie es bei großen Tagungen sein kann. Esperanto konnte sich über örtliche Bäckereien aushelfen: „Es hat uns nicht aus dem Gleichgewicht geworfen“, sagt Martin Gremm von der Geschäftsleitung.

    327 Zimmer hat das Fuldaer Hotel, bei Tagungen sind bis zu 4500 Gäste zu bewirten. Ein lohnender Auftrag für einen Großbäcker, sollte man meinen. Erst heuer hatte sich die Geschäftsbeziehung entwickelt, Alexander Albert und Unternehmensberater Eugen Vogt fragten im passenden Moment bei Esperanto an. Sie seien sehr zufrieden gewesen mit den Produkten und der Qualität, sagt Gremm. Sein Hotel hat Brot, Brötchen, Kuchen aus Oberwildflecken bezogen, „alles eigentlich“. Über ein solches Geschäftsgebahren kann er sich nur wundern: „Echt ein bisschen eigenartig, was da abgeht.“


    Am Montag keine Lieferung
    Auch in der Capio Franz-von Prümmer-Klinik in Bad Brückenau gab es Albert-Ware zu essen. Über seinen Caterer Apetito hatte das Krankenhaus Brötchen und Brot für die Patienten eingekauft. Am Samstag kam die Benachrichtigung, dass Albert ab Montag nicht mehr liefert. Sonntag kam die Ware noch, allerdings ohne jeden persönlichen Kontakt. Sie hätten zunächst nichts von der Lieferung bemerkt, sagt Apetito-Koch Yves Schenk. Die Sachen standen einfach da. Zum Glück konnte die Bäckerei Schneider aus Zeitlofs gleich am Montag einspringen und das Krankenhaus beliefern.

    „Es war ja vorausschaubar“, sagt Astrid Umkehr, die die Hauswirtschaft des AWO-Pflegeheims in Bad Brückenau leitet. Deswegen hatte sie vor einem Monat schon den Bäcker gewechselt und war, wie lange Jahre vorher, wieder Kunde von Hartmann aus Detter geworden. Albert habe sich im Oktober mit Dumpingpreisen ins Geschäft gebracht: „Da musste man reagieren.“ Ein halbes Jahr hatte sich die Einrichtung der Arbeiterwohlfahrt mit 125 Bewohnern und gut 100 Beziehern von Essen auf Rädern von Albert beliefern lassen. Dann habe Albert die Preise, sogar rückwirkend für den bereits begonnen Monat, erhöht. Das war Anlass für das AWO-Haus, wieder zum ursprünglichen Lieferanten zurückzukehren. Im Pflegeheim Römershag wurde Küchenchef Hermann Will am Montagmorgen davon überrascht, dass keine Brötchen für die 94 Heimbewohner angeliefert wurden. Er hat umdisponiert, Rührkuchen, Rosinenbrötchen, Schwarz- und Vollkornbrot serviert. Für die Zukunft verhandelt der Bezirk Unterfranken, der das Pflegeheim betreibt, mit anderen Lieferanten.

    Hotel schloss keinen Vertrag mit Bäcker ab
    „Glück gehabt“, war der erste Gedanke von Thomas König, Küchenchef des Dorint Resorts im Staatsbad, als er von der Schließung der Bäckerei Albert und dem Abtauchen der Geschäftsführer hört. Der Dorint-Küchenchef hatte bereits zwei Gespräche mit Vogt, dem Unternehmensberater und Firmensanierer von Albert, geführt.

    Sie seien aber noch nicht handelseinig gewesen. König hatte sich erst die Produktion in Oberwildflecken anschauen wollen, bevor er intern vorgeschlagen hätte, Albert als Lieferant für Dorint zu listen. Bei den Verhandlungen sei es weniger um die Preispolitik der Bäckerei Albert gegangen, Dorint hätte gern kleineres Gebäck bezogen. Jetzt ist der Küchenchef nur froh, den bisherigen Lieferanten aus Schondra behalten zu haben: „Ich bin mit der Bäckerei Vogler sehr zufrieden.“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden