Paul & Co ist ein Unternehmen der Kunert-Gruppe. Die Firma beschäftigt in 15 Werken in Europa und Asien insgesamt rund 1700 Mitarbeiter. Die Kunert-Gruppe, zu der Paul & Co gehört, produziert jährlich 250 000 Tonnen Hülsen, Kantenschutz und Wellpappe sowie 75 000 Tonnen Papier.
Das Spektrum der Produkte bei Paul & Co reicht von Hartpapierhülsen für Zeitungsdruckpapier bis hin zu Kartondosenverpackungen für Lebensmittel sowie Winkelkantenschutz. Und in Sachen Qualität sprechen die Mitarbeiter an allen Standorten die selbe Sprache: Das Qualitätsmanagement, das auf der ISO 9001 fußt, sorgt für einheitliche Abläufe und gleichmäßig hohe Qualität der Produkte.
Der Hartpapierhülsen-Hersteller Paul & Co in Wildflecken setzt bei der Produktentwicklung und -verbesserung in Zusammenarbeit mit dem TÜV Süd seit über 15 Jahren auf Qualitätsmanagement nach der Norm. „Der kontinuierliche Verbesserungsprozess, Herzstück des Qualitätsmanagements, kommt hier vorbildlich zum Tragen“, sagte Professor Dr. Peter Schaff, Geschäftsführer des Management-Services beim TÜV Süd, bei der Übergabe des jetzt zum fünften Mal aufgefrischten ISO-9001-Zertifikats.
Die Firma Paul & Co hatte bereits 1990 ohne externe Beratung in Eigenregie ein Qualitätsmanagementsystem aufgebaut und sich 1991 als erster Hülsenhersteller weltweit nach dem heutigen Qualitätsmanagement-Klassiker zertifizieren lassen. Seither baut das Unternehmen Qualitätsdatenbanken stetig aus. „Seit wir systematisch mit den Datenbanken arbeiten, sammeln wir unsere Erfahrungen mit unseren Produkten akribischer und kennen diese besser. Der Effekt: Eine bessere Kundenberatung“, sagt Jürgen Richard, Qualitätsmanagement-Beauftragter bei Paul & Co. Der kommt für das Unternehmen besonders große Bedeutung zu, weil Paul & Co für seine Abnehmer oft individuelle Verpackungslösungen entwickelt.
Richard fasst den Nutzen des Qualitätsmanagements so zusammen: „Der Kunde bekommt die Qualität, die er möchte. Wir können unsere Produkte schneller auf spezielle Kundenanforderungen anpassen.“ Die traditionell geringe Reklamationsquote lasse sich so weiter senken.
Der Maschinenbau für die Produktionsmaschinen findet übrigens ebenfalls zum großen Teil im eigenen Hause statt.
Der Qualitätssicherungsprozess hat bereits zu etlichen Produktverbesserungen geführt. Ein Beispiel ist die Entwicklung einer Lasermessung des Außendurchmessers der Hülsen, die eine Qualitätsprüfung im Sekundentakt ermöglicht. Ein anderes Beispiel ist ein neues Verfahren zur Prüfung der Druckbelastung, das den Einsatz der Hülsen bei Kunden noch realitätsnäher berücksichtigt. Das Handbuch, das Paul & Co in der Qualitätssicherung benutzt, ist in alle für das Unternehmen relevanten Sprachen übersetzt.
Das Qualitätsmanagement-System, das bei Paul & Co weit über eine buchstabengemäße Umsetzung der ISO 9001 hinaus geht, stellt auch eine starke Verbindung zum japanischen Partner Nippon Paper Core dar. Die Bayern gründeten bereits 1998 eine strategische Allianz mit Japans größtem Hülsenhersteller, um internationalen Kunden der Film-, Foto- und Folienindustrie weltweit Produkte und Dienstleistungen auf gleich hohem Niveau anzubieten.
Nicht zuletzt die standardisierte Qualitätssicherung der beiden Partner sorgt für eine nahtlose Zusammenarbeit zwischen Europa und Asien. Dabei haben die deutschen Mitarbeiter die Kaizen-Methode, die ihren Ursprung in Japan hat, für das eigene Qualitätsmanagement übernommen: Die Belegschaft selbst ermittelt Effizienzpotenziale in deutschen Werken und optimiert so innerbetriebliche Abläufe.
Auch die zur Gruppe gehörende Papierfabrik in Ilzach in Frankreich ist vom TÜV Süd zertifiziert, so dass bei Paul & Co die gesamte Kette vom Rohstoff bis zum Produkt gleichen Qualitätskriterien unterliegt. Der systematische Ansatz des Unternehmens macht es möglich, weitere Managementsysteme zu integrieren. Bereits erfolgt ist das mit einem globalen Hygienemanagement-Standard für Lebensmittelverpackungen.
„Im Bewusstsein, dass unser Unternehmen als Partner internationaler Konzerne sich rasant steigenden Qualitätsansprüchen und immer schneller werdenden Produktentwicklungszyklen stellen muss“, entschloss man sich 1990 zur Einführung des Qualitätsmanagements. so Geschäftsführer Manfred Kunert. Damals wie heute sei es Ziel gewesen, ein System zu konzipieren, das das Unternehmen von innen erfassen und nach außen als Aushängeschild wirken soll.