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MÜNNERSTADT: Kunsthistoriker wieder am Riemenschneider-Altar

MÜNNERSTADT

Kunsthistoriker wieder am Riemenschneider-Altar

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    Riemenschneider-Experte: Eike Oellermann besuchte wieder einmal Münnerstadts Stadtpfarrkirche.
    Riemenschneider-Experte: Eike Oellermann besuchte wieder einmal Münnerstadts Stadtpfarrkirche. Foto: Foto: Ferdinand Betzer

    (fb) Noch immer sind die beiden Kirchen in der Altstadt die bekanntesten Anziehungspunkte für Touristen. In Reiseführern wird auf den Riemenschneider-Altar in der Stadtpfarrkirche hingewiesen. Diesmal fiel eine große Gruppe von Kunstfreunden auf.

    Teilnehmer der kulturhistorischen Exkursion waren Mitglieder aus den Vereinen „Kulturfreunde Heroldsberg“ und der „Srancion Society“ aus Erlangen. Führer und Betreuer waren das Ehepaar Karin und Eike Oellermann, beide Ehrenmitglieder im Erlanger Verein und stellvertretender Bürgermeister Eberhard Brunel-Geuder, zugleich Vorsitzender der Heroldsberger Kunstfreunde. Eike Oellermann war 1976 bis 1981 mit zahlreichen zum Teil internationalen Restauratoren und Kunsthistorikern am Forschungsprojekt „Tilman Riemenschneider - Frühe Werke“ der Skulpturengalerie in Berlin beteiligt und restauratorischer Leiter. Bei dem unglaublich verwirrenden Schicksal des von Riemenschneider 1490 bis 1492 geschaffenen Altarwerks war es die besondere Leistung von Oellermann, Grundlagen für eine durchführbare Rekonstruktion des Altars zu schaffen. Daran waren der damalige rührige und auch hartnäckige Stadtpfarrer Hugolin Landvogt mit seiner Kirchenverwaltung, der „Förderverein Riemenschneider-Altar“ und die Münnerstädter besonders interessiert. Oellermanns Bilddarstellung des Rekonstrukionsversuchs konnte sich bereits in der ersten Ausstellung in Berlin 1978 durchsetzen. Die konnten auch Pater Hugolin, Ernst Kübert für den Verein, Gertrud Vogel für die Kirchenverwaltung, Paul Früh als Mitarbeiter der Kirche und Bürgermeister Betzer zwei Tage lang besuchen.

    Im April 1981 war der neue Altar mit neuer Retabel und den erhaltenen und einiger kopierten Figuren in der Kirche schon aufgestellt und von Bischof Paul Werner gesegnet worden. Da war bereits die Retabel von Julian Walter aus Vasbühl fertiggestellt und die zum Teil heftigen unterschiedlichen Vorstellungen zwischen Denkmalpflege und der Bischöflichen Verwaltung ausgestanden. Es hatte auch Leute gegeben, die überhaupt keinen Altar mehr wollten. Mit der Ausstellung im Herbst 1981 im Mainfränkischen Museum in Würzburg wurden die jeweiligen Ergebnisse der Arbeit hinter den Kulissen und in der Kulturwoche in der Alten Aula im Sommer 1982 die weiteren Fortschritte präsentiert.

    Der nun 70-jährige Oellermann erläuterte seinen Kulturfreunden ein bedeutendes Stück Geschichte Münnerstadts bis in die religiösen Hintergründe des Künstlers Tilmann Riemenschneider. „Eigentlich“, so erinnert er sich, „wollte ich die verstreuten originalen Riemenschneiderfiguren in der neuen Aufstellung in dem einzigartig erhaltenen Chor der großartigen Kirche zusammenführen.“ Das sei an den Bayern gescheitert. Dennoch hat Oellermann der Münnerstädter Kunstgeschichte einen unvergesslichen Dienst geleistet. Und er leistet ihn immer noch.

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