Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bad Kissingen
Icon Pfeil nach unten
Bad Brückenau
Icon Pfeil nach unten

Kurpension statt Altenheim

Bad Brückenau

Kurpension statt Altenheim

    • |
    • |

    Im Gegensatz zum sonstigen Heimcharakter sollen sich bei Langeworths die Gäste aufgrund der häuslich-familiären Atmosphäre richtig heimisch fühlen. "Die Idee dazu kam mir durch die Arbeit und durch Gespräche mit den Gästen", erzählt Hans-Joachim Langeworth. Wohin, wenn ich alt bin und ein Altersheim für mich nicht in Frage kommt? Dieses Problem, welches gerade bei verwitweten Männern stark wiege, veranlassten den 50-jährigen Betriebswirt und seine Ehefrau dazu, ihre Pension auch an Dauergäste zu vermieten.

    "Wir haben so einen ähnlichen Fall auch im Bekanntenkreis erlebt und kennen die damit verbundene Problematik." Die rückläufigen Besucherzahlen bei den Kurgästen verfestigten ihren Wunsch nur, eine Alternative zum klassischen Altersheim anzubieten. Die Resonanz auf diese Idee ist für Langeworth erstaunlich. Durch Zeitungsannoncen im Rhein-Main-Gebiet, dem hauptsächlichen Einzugsgebiet des Hauses, und Schreiben an Stammgäste konnten schon viele Interessenten gewonnen werden.

    Zwei Gäste haben sich sogar schon für diese Lebensform im Alter entschieden. Das 90-jährige Ehepaar Bruno und Elfriede Schulz aus Frankfurt, die vor kurzem ihre Eiserne Hochzeit feierten (wir berichteten) und bereits seit mehr als zehn Jahren mehrmals jährlich im Staatsbad verweilen, fanden Anfang Oktober im Haus Margarete ihr neues Zuhause und fühlen sich dort absolut wohl. In Anbetracht der Tatsache, dass beide mit der Haushaltsführung überfordert waren und ein Heimplatz nicht in Frage kam, ist das Angebot im Haus Margarete für beide wie maßgeschneidert.

    Zimmer mit Balkon

    Die Gäste können sich zwischen drei Zimmertypen entscheiden. Jede Person muss dabei jedoch ein Zimmer belegen. Bei Ehepaaren besteht dabei die Möglichkeit, das zweite Zimmer als Wohnzimmer einzurichten. Alle Räume verfügen über einen Telefon- und TV-Anschluss und haben entweder einen Balkon oder einen Zugang zur Terrasse oder zum Garten. Die Möglichkeit, eigenes Möbel mitzubringen, besteht auch.

    "Die Gäste sollen sich ja wie zuhause fühlen." Dazu tragen auch der Wäscheservice, der Begleitservice bei Arztbesuchen, Fahrdienste und die Erledigung von Behördengängen bei. Im monatlichen Preis inbegriffen sind ebenso drei tägliche Mahlzeiten sowie auf Wunsch Kaffee und Kuchen, mit dem Gundula Langeworth ihre Gäste verwöhnt.

    In den Aufenthalts- und Gesellschaftsräumen kann der Kontakt mit anderen Gästen gepflegt werden. "Ich möchte, dass die Dauergäste sich untereinander kennen und mögen", wünscht sich Langeworth. Insgesamt schweben ihm fünf bis sieben Dauergäste vor, aufnehmen kann er in seinem 31-Betten Haus jedoch auch mehr. Den Kurbetrieb möchte der 50-jährige mit einer Ehefrau jedoch nicht ganz einstellen. "Das erfüllt das Haus ja mit Leben."

    Auf Grund der relativ kleinen Größe des Hauses garantieren Langeworths eine individuelle Betreuung ihrer Gäste, die nebenbei noch preisgünstiger sei als in den üblichen Altenheimen. Die Vorstellung von einem selbstbestimmten Leben bleibe zudem gewahrt. Auch die Lage des Hauses sei hervorragend. Der kurze Fußweg ins Staatsbad und das kulturelle und medizinische Angebot dort sowie der Ausblick, den man vom Haus aus auf das königliche Staatsbad hat, sollen dazu beitragen, sich heimisch zu fühlen.

    Auch Haustiere sind erlaubt

    Aus Gesprächen mit Interessenten berichtet Langeworth, dass gerade die geringe Kriminalitätsrate mitunter ausschlaggebend sei, im Staatsbad ein neues Zuhause zu finden. Das Mitbringen eines Haustieres ist für das tierfreundliche Ehepaar kein Problem. Eine Pflege im Krankheitsfall bieten Langeworths jedoch nicht an. In einem solchen Fall möchte man mit den örtlichen ambulanten Pflegediensten zusammenarbeiten.

    Nicht nur für die Gäste, auch für die beiden 50-jährigen Besitzer des Hauses Margarete ändert sich durch das neue Angebot Einiges. "Vor allem ist es für uns eine moralische Verpflichtung den Gästen gegenüber", betont Langeworth. Diesen Weg ist das Ehepaar jedoch gerne bereit zu gehen, führen sie doch schon seit 13 Jahren die Kurpension Margarete und sind dadurch eng und herzlich mit den Gästen des Hauses verbunden.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden