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STRALSBACH: Leader-Manager ist vom „Spirit of Stralsbach“ überzeugt

STRALSBACH

Leader-Manager ist vom „Spirit of Stralsbach“ überzeugt

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    Leader-Projekt: Die alte Schule in Stralsbach soll zum Kommunikations-, Informations- und Kulturzentrum werden.
    Leader-Projekt: Die alte Schule in Stralsbach soll zum Kommunikations-, Informations- und Kulturzentrum werden. Foto: Archivfoto: Gabi Sell

    Im kommenden Jahr soll es losgehen mit dem Umbau der alten Stralsbacher Schule zum „Treffpunkt Bürgerengagement“. Der geplante Ortsmittelpunkt war nur eines der insgesamt elf Leader-Projekte, über die sich die 35 Teilnehmer aus den beiden Landkreisen Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen auf ihrer zweitägigen Fahrt am Mittwoch informieren ließen.

    Der demografische Wandel zwinge zu stärkerem Zusammenhalt und zu engerer Zusammenarbeit aller Einwohner, begründete Dorothea Heuer-Kretschmer die Aufgabenstellung des 237 Mitglieder starken Fördervereins Dorfgemeinschaft Stralsbach, der vor einem Jahr gegründet wurde und den sie gemeinsam mit Berthold Kröckel und Andreas Schmück leitet. „Vor 15 Jahren wäre dies noch nicht möglich gewesen.“

    Im Winter 2010 hätten sich einige junge Familien zusammengefunden, die Räume für eine Krabbelgruppe suchten, da der örtliche Kindergarten keinen Platz bot, beschrieb Kröckel im Gespräch mit der Main-Post den Werdegang des mit Leader-Mitteln geförderten Projekts. Nach mehreren Vorgesprächen und Versammlungen habe man ein Konzept für den neuen Treffpunkt erarbeitet, der in der leer stehenden Schule angesiedelt werden soll. Die darauf folgende Gründung des Fördervereins sei unbedingt erforderlich gewesen, um auch den späteren Betrieb des Treffpunktes aus den Mitgliedsbeiträgen langfristig sichern zu können.

    Sobald der momentan noch im Schulgebäude untergebrachte Kindergarten aus Lauter in sein neues Domizil umgezogen ist, können die geplanten Baumaßnahmen beginnen. Hierzu gehöre nach Kröckels Aussage die energetische Sanierung der Schule, vorgeschriebene Brandschutzmaßnahmen, der Umbau der Toilettenanlage, die Dachsanierung und die Schaffung eines 140 Quadratmeter großen Veranstaltungssaales aus drei heutigen Einzelräumen. „Dann haben wir für 120 Gäste in Reihenbestuhlung Platz.“

    Nach Fertigstellung soll der neue Treffpunkt ab 2015 nicht nur der örtlichen, sondern auch der Bevölkerung in der Region zur Verfügung gestellt werden. Der Förderverein wolle selbst öffentliche Veranstaltungen durchführen, aber auch gern Fremdveranstalter zulassen, beschrieb Heuer-Kretschmer die spätere Nutzung. Auch anderes wie eine Krabbelgruppe oder Hausaufgabenbetreuung sei vorstellbar. Schön wäre es, wenn der dörfliche Nachwuchs vom Kleinkind- bis ins Party-Alter „hier ein zweites Zuhause finden würde“. Denn gerade die Steigerung des Zusammengehörigkeitsgefühls und die Bindung an die Heimat seien zwei der vom Förderverein festgelegten Ziele.

    Am Montag sei der Zuwendungsbescheid über die Leader-Förderung in Höhe von 150 000 Euro im Rathaus eingetroffen, war bei der Ortsbesichtigung zu erfahren. Die restlichen 200 000 Euro kämen von der Gemeinde, ein entsprechender Beschluss liege vor. Ein paar tausend Euro werde der Förderverein hinzugeben. Dies sei schließlich eine Investition in die Zukunft, sagte Vorstandskollege Kröckel. Man habe mit der Gemeinde einen Überlassungsvertrag für das Schulgebäude mit einer Laufzeit von 15 Jahren und Option auf Verlängerung abgeschlossen.

    Oft fehlt es am Personal

    Die Zweckbindung zur Gewährung von Fördermittel aus dem europäischen Leader-Programm ist auf zwölf Jahre befristet. „Wir geben die Fördermittel gern, wenn es Engagement vor Ort gibt“, freute sich der für Unterfranken verantwortliche Leader-Manager Wolfgang Fuchs über das Projekt. Alte Gebäude gebe es in vielen Gemeinden, doch oft fehle es am Personal, daraus etwas zu machen. Auch dann seien Antragsteller im Leader-Programm gut aufgehoben, da „nicht nur die Hardware, sondern auch die Software“ in Form von personellen Qualifizierungsmaßnahmen oder befristeter Einstellung eines Managers gezahlt würden. Er sei vom „Spirit of Stralsbach“ überzeugt. Die Ernsthaftigkeit des Vorhabens und das Konzept hätten ihn beeindruckt: „Ich habe ein gutes Bauchgefühl.“

    Leader-Regionalmanagerin Cordula Kuhlmann stimmte ihm zu: Der Erfolg eines Projekts sei nicht dem Geld, sondern einzig und allein den beteiligten Menschen zu verdanken.

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