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MÜNNERSTADT: Leben mit Schlauch in der Nase

MÜNNERSTADT

Leben mit Schlauch in der Nase

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    Manuela Röhlinger leitet künftig die Selbsthilfegruppe Münnerstadt für Patienten mit Sauerstoff-Langzeit-Therapie aus der Region. Hans Weißkopf (selbst Patient) half bei der Gründung.
    Manuela Röhlinger leitet künftig die Selbsthilfegruppe Münnerstadt für Patienten mit Sauerstoff-Langzeit-Therapie aus der Region. Hans Weißkopf (selbst Patient) half bei der Gründung. Foto: Hubert Breitenbach

    Sauerstoff-Patienten sind Menschen, die zu wenig Sauerstoff bekommen. Bei diesen Krankheiten bekommt das Blut nicht genügend Sauerstoff. Betroffene brauchen ein tragbares Sauerstoff-Gerät, mit dem ihnen überall Sauerstoff zugeführt wird.

    „Weil wir ein Sauerstoff-Gerät mit den Schläuchen in der Nase ständig bei uns haben müssen, sind wir ein wenig eingeschränkt, unsere Lebensqualität ist aber trotzdem relativ hoch“, sagt Hans Weißkopf (Dietenhofen/Ansbach), der seit fünf Jahren an der Krankheit leidet und der die Selbsthilfegruppe in Münnerstadt vorbereitete.

    Auslöser dieser Krankheit ist zum Beispiel eine Lungenfibrose mit der Grunderkrankung Farmer-Lunge. Dabei reagiert die Lunge auf Umwelteinflüsse, besonders bei Pilzsporen. Manchmal ist Ursache auch eine chronische Bronchitis. Das sei bei 80 Prozent der Sauerstoff-Patienten der Fall, sagte Hans Weißkopf.

    Enges Miteinander gewünscht

    Zur Gründung der Selbsthilfegruppe waren 36 Sauerstoff-Patienten und Angehörige aus der Region in die Klinik Michelsberg gekommen. Wolfgang Röhlinger, Pflegedienstleiter an dieser Klinik, sagte in seiner Begrüßung, die Selbsthilfegruppe sei keine Veranstaltung der Klinik, sondern des Vereins Deutsche Selbsthilfegruppe Sauerstoff-Langzeit-Therapie.

    Dennoch sei ein enges Miteinander in Zukunft wünschenswert. Hans Weißkopf unterstrich die gegenseitige Unterstützung, während Manuela Röhlinger als Hauptaufgabe der Selbsthilfegruppe die Hilfe zur Selbsthilfe sieht. Sie ermutigte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, sich trotz des Schlauches in der Nase, auf die Straße zu wagen und mit den Leuten zu sprechen. „Nützen sie die herrliche Frühlingsluft!“, empfahl sie.

    Der Vertreter eines großen Sauerstoff-Lieferanten, sprach über die neuartige Technik bei den Sauerstoff-Systemen. Während Sauerstoff-Patienten früher ans Haus gefesselt waren, liefern moderne Sauerstoffgeräte den Lebensstoff heute für 16 Stunden und länger. Das bedeute eine den Umständen entsprechend starke Unabhängigkeit und Mobilität und dadurch eine Steigerung der Lebensqualität.

    Die Selbsthilfegruppe trifft sich an jedem zweiten Mittwoch im Monat. Information unter Tel. (09 71) 7 85 25 71.

    Das Stichwort

    Sauerstoff-Mangel Die Deutsche Selbsthilfegruppe Sauerstoff-Langzeit-Therapie (LOT) hatte bei ihrer Gründung 1997 unter der Schirmherrschaft der Deutschen Atemwegsliga 45 Mitglieder. Inzwischen zählt sie bundesweit rund 1600 Mitglieder in 35 regionalen Gruppen. Die Betroffenen dieser Krankheit leiden meist an einer chronischen Lungenkrankheit und trotz guter medikamentöser Einstellung an chronischem Sauerstoffmangel. Schon bei der Gründung der LOT-Selbsthilfegruppe 1997 erhielten bundesweit etwa 45 000 Sauerstoff-Patienten diese Therapie. Das Motto „Sauerstoff ist Leben“ bedeutet für diese Gruppe Menschen Anschluss ans Leben. Sie wollen ihre Leistungsfähigkeit und Mobilität erhalten und ihre Lebensqualität auch mit gemeinsamen Unternehmungen steigern.

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