(bp) In der jüngsten Sitzung des Gemeinderates Thundorf berichtete Bürgermeister Anton Bauernschubert von zwei Ortsterminen mit Vertretern des Landratsamtes. Dabei ist es um die Erhaltung verschiedener Bäume im ganzen Gemeindegebiet gegangen.
Bei der Besichtigung der Kastanien an den Fledermauskellern „Am Hirtenanger“ in Theinfeld befand der Fachberater für Gartenbau und Landespflege des Landratsamtes, Dieter Büttner, dass sich bei beiden Bäumen nach der visuellen Begutachtung in den Baumkronen kein Totholz befinde. Die Kastanien hätten auf die durchgeführten Schnittmaßnahmen vor einigen Jahren mit einem starken Triebwachstum reagiert.
80 Jahre alte Kastanien
Es sei davon auszugehen, so Büttner, dass die Bäume, deren Alter er auf 80 Jahre schätzt, noch sehr vital seien. Durch die erheblichen Kroneneinkürzungen sei das Gleichgewicht zwischen Wurzeln und oberirdischen Pflanzenteilen beeinträchtigt worden. Die Folge ist laut Büttner das starke Triebwachstum. Um genauere Erkenntnisse zu bekommen, wird Büttner die beiden Bäume im belaubten Zustand noch einmal begutachten.
Ebenfalls in Theinfeld wurde laut Bürgermeister Bauernschubert bei diesem Ortstermin die Birke an der Dorfstraße unter die Lupe genommen. Außer zwei kleineren toten Ästen habe Büttner nichts feststellen können. Auch diesen Baum will der Garten-Fachberater im Sommer nochmals in Augenschein nehmen.
Schräger Apfeldorn
Dritte Station war das Baugebiet Kutschenweg in Thundorf. Dort haben sich drei Apfeldorn so sehr zur Seite geneigt, dass sich die Schräglage nicht mehr korrigieren lasse. Mit zunehmendem Kronvolumen werde sich der Schrägstand nach Ansicht von Büttner sogar noch verstärken. Aus diesem Grund hält es der Experte für sinnvoll, die Bäume durch drei Neue zu ersetzen. Da in der Straße des Neubaugebiets schon Linden zu finden sind, habe er die Pflanzung von drei Winterlinden als Ersatz vorgeschlagen. Vor der Neuanpflanzung empfiehlt Büttner allerdings, dass ein Bodenaustausch durchgeführt wird.
Eine weitere Station war der Friedhof im Gemeindeteil Rothhausen. Auch der dortige Rotdorn hat mittlerweile eine nicht mehr zu korrigierende Schräglage eingenommen. Auch dieser Baum sollte laut Büttner durch einen anderen Baum ersetzt werden. Seine Empfehlung wäre eine Säulenhainbuche.
Zwei historische Bäume
Ein gesonderter Termin fand einige Tage später mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes Bad Kissingen statt, bei dem es um die beiden historischen alten Linden hinter dem Friedhof in Thundorf ging. Diese beiden uralten Bäume standen schon zu Zeiten der Bergkirche und der Höhenburg und haben in den Hunderten von Jahren so manchen Sturm überlebt. Bei diesen Bäumen wird empfohlen, dass die Gemeinde einen Antrag auf Aufnahme in die Naturdenkmalliste stellen sollte, zum Schutz dieser historischen beiden Linden. Diese Beantragung wurde vom Gemeinderat auch einstimmig begrüßt.