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MÜNNERSTADT: Münnerstädter Gymnasiasten wollen Detroit aufmischen

MÜNNERSTADT

Münnerstädter Gymnasiasten wollen Detroit aufmischen

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    Die Münnerstädter Robo-Geeks mit ihrem Coach Jürgen Hack freuen sich über ihren Erfolg und bereiten sich für das europäische Halbfinale in Regensburg vor.Thomas Malz
    Die Münnerstädter Robo-Geeks mit ihrem Coach Jürgen Hack freuen sich über ihren Erfolg und bereiten sich für das europäische Halbfinale in Regensburg vor.Thomas Malz Foto: Foto:

    Dass sie das noch erleben durften! Seit sechs Jahren sind Leo Benkert und Yannis Wüst bei den Robo-Geeks, haben an den Regionalwettbewerben der First Lego League teilgenommen und zusammen mit ihren Mitstreitern beachtliche Erfolge verbucht. Aber es ist noch ein kleines bisschen länger her, dass die Robo-Geeks die ganz großen Erfolge erzielt haben. Das ist ihnen jetzt wieder gelungen. In zwei der vier Prüfungskategorien haben sie in Würzburg erste Plätze erzielt, insgesamt landeten sie auf Platz zwei. Und das berechtigt zur Teilnahme am europäischen Semi-Finale in Regensburg. Dieses findet am Samstag, 16. Februar, statt. Sollten sie dort und bei weiteren Wettbewerben ebenso erfolgreich sein, stünde am Ende das weltweite Finale in Detroit (USA).

    Wahlkurs am Gymnasium

    Seit vielen Jahren ist Robotik Wahlkurs am Johann-Philipp-von-Schönborn-Gymnasium. Coach des Teams ist Jürgen Hack. Im Mittelpunkt steht der jährlich stattfindende Wettbewerb First Lego League, an dem weltweit 32 000 Teams teilnehmen. In jeden Jahr steht der Wettkampf unter einem neuen Motto, heuer ist es „Into Orbit“ (in den Weltraum).

    Elf Schüler der Klassen 7, 8 und 11 bilden in diesem Schuljahr das Team der Robo-Geeks. In den letzten Monaten liefen die Vorbereitungen für den Wettbewerb in Würzburg. Dabei scheuen die Technik-Fans auch nicht vor dem zurück, was für andere Schüler der absolute Horror wäre: Sie kommen in den Ferien in die Schule, wie jetzt erst zum Jahreswechsel geschehen. Schließlich sollte zum Wettbewerb alles reibungslos funktionieren. Und das hat es dann schließlich auch. Jedenfalls weitgehend. Zwei erste und zwei dritte Plätze in den vier Kategorien und ein zweiter Platz als Gesamtergebnis können sich sehen lassen.

    Gleiche Bedingungen

    Auf einem Tisch, dessen Maße genau vorgegeben sind, werden verschiedene Aufbauten errichtet. Der Vorteil: Für alle Teilnehmer sind die Bedingungen gleich, bei den Wettbewerben finden die Teams die gleichen Aufbauten wie in der Schule vor. Nun müssen von den Schülern programmierte Roboter bestimmte Aufgaben erledigen. Je nachdem, wie gut das gelingt, vergibt die Jury Punkte. Sieben Mal mussten die Münnerstädter Robo-Geeks gegen die Konkurrenz antreten, am Ende standen sie als zweiter Sieger da. Der Wettbewerb wird in vier Kategorien gegliedert. Beim wohl attraktivsten, beim Robot-Game, bei dem die programmierten Roboter vorher festgelegte Aufgaben erledigen mussten, schafften sie den ersten Platz.

    Genau da hatte es in den letzten Jahren gehapert. Während bei den Probeläufen immer alles glatt lief, versagte die Technik als es darauf ankam. Aber diesmal nicht. Das Design der Roboter und deren Programmierung ist ein weiteres Bewertungskriterium. Da haben die Münnerstädter ebenfalls den ersten Platz geholt. „Beim Teamwettbewerb wird der Coach ausgeschlossen“, sagt Jürgen Hack. Robo-Geek Thorben Ossig berichtet, dass die Teams eine Rakete bauen mussten, wofür ihnen Marshmellos, Spaghetti und Klebeband zur Verfügung standen. 28 Zentimeter war die Rakete am Ende hoch, was für Platz drei reichte. Einen Forschungsauftrag gab es auch noch zu erfüllen. Passend zum Thema ging es darum, wie man Astronauten einen langen Aufenthalt im Orbit ermöglichen kann, wobei Probleme wie Muskelschwund durch die Schwerelosigkeit gelöst werden müssten. Der Vorschlag der Robo-Geeks: An die Raumstation werden rotierende Flügel angebracht, an deren Enden zwei Module sitzen, in denen sich die Astronauten aufhalten. Durch die Zentrifugalkraft wird eine künstliche Schwerkraft erzeugt“, sagt Frederik Dürr.

    Nicht zu schaffen

    Noch einmal lassen die Robo-Geeks ihre Roboter die Aufgaben erledigen. „Es müssen Steine aufgenommen und transportiert werden“, erläutert Leo Benkert. Oder beispielsweise ein Observatorium in die richtige Richtung geschoben werden. Weil die Zeit auf zweieinhalb Minuten begrenzt ist, konnten nicht alle Aufgaben gelöst werden. „In diesem Jahr waren es besonders viele“, sagt Leo Benkert. Aber für alle gelten die gleichen Bedingungen und die Münnerstädter lösten die meisten. „Was ich an der Truppe so toll finde, ist, dass die Jüngeren von den Erfahrenen lernen“, sagt Schulleiter Joachim Schwigon.

    Vor sechs Jahren waren Leo Benkert und Yannis Wüst die Neuen, jetzt geben sie ihre Erfahrungen an die Jüngeren weiter.

    Und manchmal bleiben Robo-Geeks der Truppe treu, selbst wenn sie ihr Abitur längst in der Tasche haben. So war Yvette Labastille, die in Würzburg studiert, als zusätzlicher Coach beim Wettbewerb dabei. Ein dickes Lob gibt es noch von Jürgen Hack. „Ich kann mich als Coach zurückhalten, sie können sich sehr gut selbst organisieren“, sagt er.

    Die ganze Technik ist nicht ganz billig, dankbar ist das Team, dass die Preh-Werke in Bad Neustadt die Robo-Geeks seit Jahren unterstützen. Die Reise zum Semi-Halbfinale in Regensburg muss aber auch bezahlt werden. Deshalb würde sich das gesamte Team über Sponsoren freuen. Interessenten können sich im Sekretariat des Gymnasiums unter Tel.: 09733/ 812 90 melden.

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