Bis vor wenigen Jahren gab es in Geroda und Platz eine relativ ausgeprägte Faschingskultur. Büttenabende, Plattenparty und Kinderfasching waren feste Bestandteile im Jahreskalender. Jahrelang wurde der Büttenabend an zwei Tagen abgehalten. „Beim Kartenvorverkauf standen die Geröder und Plätzer sogar Schlange“, so Joachim Scholz, Dirigent und Vorstand des Jugendblasorchesters.
Den Büttenabend haben das Jugendblasorchester Scholz und die Freiwillige Feuerwehr Geroda abwechselnd organisiert. Eigentlich wollte der Feuerwehrverein dieses Jahr wieder einen veranstalten, doch leider hat sich kein Akteur gemeldet. Früher gab es viele, die in die Bütt gestiegen sind: Die „Strickweiber“, „Waltraud und Mariechen“, das Männerballett und auch Show- und Gardetänze waren feste Größen. Das Jugendblasorchester richtete alljährlich den Kinderfasching und die Plattenparty am Faschingswochenende aus. „Die Plattenparty war viele Jahre ein Besuchermagnet“, so Scholz.
Doch mit der Zeit musste das Konzept überdacht werden, da Konkurrenzveranstaltungen die Faschingslustigen abwarben. So wurde im vergangenen Jahr erstmals wieder ein Maskenball organisiert. „Leider kamen nur fünf Masken“, erzählt Scholz, „früher war das Bürgerhaus voller origineller Masken“. Früher, das ist die Zeit zwischen den 50er und 80er Jahren, in denen der Maskenball viel Zuspruch fand. Die Maskierten durften sich bis zur Demaskierung ja nicht zu erkennen geben, dies versprach viel Rätselraten.
Um den alten Brauch wieder aufleben zu lassen und die Bewohner auf den Abend hinzuweisen, machten drei Jugendliche Werbung im Ort. Bei klirrender Kälte zogen Christian Mock, Sascha Reppert und Theresa Kohl mit Trommel, Tröte und Megaphon ausgestattet durch Geroda und verkündeten: „Nächsten Samstag Maskenball – nicht vergessen!“
„Ich finde die Idee gut, mal was anderes als die Plattenparty zu veranstalten“, so Christian Mock.
Aufgrund der Kälte waren nicht viele auf der Straße anzutreffen, doch einige Geröder standen an den Fenstern und verfolgten den „Werbezug“.
„Man kann keinen zwingen, sich zu maskieren“, ist sich Scholz bewusst, doch sein Ziel ist es, die Geselligkeit zu fördern. Plakate weisen ebenfalls auf das Event hin: „Maskierte dringen ins Bürgerhaus ein.“ „Wichtig war uns auch, dass wir Live-Musik haben“, erzählt Scholz, schließlich darf und soll auch getanzt werden. Kinderfasching und Maskenball werden auch nicht mehr am Faschingswochenende stattfinden, sondern schon eine Woche zuvor, damit sie nicht mit Faschingsumzügen und diversen anderen Veranstaltungen kollidieren.
Der Maskenball findet am Samstag, 11. Februar, ab 20 Uhr im Bürgerhaus in Geroda statt. Eingeladen sind alle, die sich gerne maskieren, die gerne tanzen und Spaß haben. Das „Duo Capelli“ sorgt für die Musik – und Vollmaskierte haben sogar freien Eintritt.